Baby-Brei: Das darf Ihr Baby mit 6 Monaten essen

  • Autor: Redaktion Babywelten
  • Veröffentlicht am 15. April 2020

Spätestens im Alter von sechs Monaten sollten Sie bei Ihrem Baby Beikost einführen. Wir sagen, auf was Sie dabei achten sollten und was jetzt Ihrem Baby besonders schmeckt.

Baby-Brei: Das darf Ihr Baby mit 6 Monaten essen

Spätestens im Alter von sechs Monaten sollten Sie bei Ihrem Baby Beikost einführen. Denn jetzt sind die Vorräte an Eisen aufgebraucht. Es braucht aber nicht nur Eisen, sondern immer mehr auch Vitamine.

Ihr Baby übt mit jedem Brei das Kauen - und das ist manchmal gar nicht so einfach. Kauen will trainiert sein: Sie können nun beginnen, die Konsistenz der Breie zu varieren. Ebenso können Sie das Gemüse auch mal nur mit dem Löffel zerdrücken, sodass es weniger fein ist. So wird Ihr Baby angeregt, das Kauen zu üben.

Sie können ihm beim Kauen helfen, indem Sie ihm die Kaubewegungen vormachen. Ebenso werden Sie bald merken, dass es einfacher ist, Ihr Baby zu füttern, wenn Sie ihm jeweils vormachen, den Mund aufzumachen, wenn Sie den Löffel zu ihm führen. Bald schon werden Sie merken, dass Ihr Baby dann auch den Mund öffnet.

Eine ganze Mahlzeit nur Brei

Zwischen sechs und 12 Monaten deckt die Mutter- bzw. die Säuglingsmilch noch immer einen grossen Teil des des Nährstoffbedarfs Ihres Babys ab. Dazu erhält es immer mehr Beikost, die sich vor allem aus Gemüse und Früchten, gefolgt von Kartoffeln und Getreide zusammensetzt. Aber auch Fleisch und Öl sollten nicht fehlen.

Sobald sich Ihr Baby an die ersten Breis gewöhnt hat, sollten Sie versuchen, eine ganze Still- oder Schoppen-Mahlzeit durch Brei zu ersetzen. Eine vollständige Mahlzeit entspricht 150 bis 250 Gramm Brei und enthält Gemüse, ein stärkereiches Lebensmittel und Fleisch.

Wenn Sie erst mit 6 Monaten mit der Einführung von Beikost beginnen, sollten Sie möglichst bald auch etwas Fleisch - oder zumindest eisenhaltigen Babybrei - beimischen. Wir haben einige gluschtige Rezepte für Sie bereit: Brei-Rezepte für Babys ab 6 Monaten alt

Wenn Sie noch stillen, können Sie Ihrem Baby nach dem Essen noch die Brust anbieten. Ansonsten mischen Sie keine Säuglingsmilch mehr, sondern geben Ihrem Baby pures, lauwarmes Wasser oder ungesüssten Tee in der Schoppenflasche. Achten Sie darauf, dass der Sauger nur noch ein kleines Loch hat, denn Wasser und Tee sind dünnflüssiger als Milch.

Geben Sie Ihrem Baby weiterhin die Vitamin D-Tropfen.

Satt oder noch hungrig?

Ihr Baby hat die angeborene Fähigkeit, soviel zu essen und zu trinken, wie es braucht. Deshalb gilt der Leitspruch: Die Eltern bestimmen, was auf den Tisch kommt, das Baby, wie viel es davon isst.

Ihr Baby wird Ihnen mit seinem Zeichen zu verstehen geben, wann es satt ist, beispielsweise, indem es den Mund nicht mehr öffnet, den Kopf wegdreht oder mit seinem Essen zu spielen beginnt.

Ihr Baby wird von sich aus auch nicht zuviel essen. Allerdings müssen Sie bei Fleisch, Fisch oder Ei auf eine Mengenbegrenzung achten, da diese Lebensmittel sehr viel Eiweiss haben.

Sie können Ihrem Kind helfen, sich rasch an eine geregelte Essenszeit zu gewöhnen, indem Sie ihm zwischen den drei Haupt- und den zwei Nebenmahlzeiten nichts Zusätzliches mehr anbieten.

Neue Lebensmittel

  • Fleisch: Um den Mineral- und Vitaminbedarf Ihres Babys zu decken, können Sie jetzt Fleisch oder Eigelb unter den Gemüsebrei mischen. Geben Sie weder Fleisch noch Eigelb pur. Fleisch enthält nebst Eisen auch Zink, Vitamin B 12 und Eiweiss. Wenn Sie Ihrem Baby kein Fleisch geben möchten, sollten Sie eisenreiches Gemüse und Getreideflocken oder ein Eigelb anbieten. Ein ganz besonders grosses Augenmerk, dass Ihr Schatz alle wichtigen Nährstoffe erhält, sollten Sie haben, wenn Sie Ihr Baby vegan ernähren möchten: Ihr Baby vegan ernähren

  • Eier: Ihr Baby darf jetzt Eier essen - am besten jedoch nur das Eigelb und gut durchgegart. Rohe Eier können eventuell Salmonellen-Bakterien enthalten. Deshalb sollten Sie Ihrem Baby auch (noch) keine Lebensmittel geben, die rohe Eier enthalten wie Mayonnaise, Salatsaucen, Tiramisu etc..
  • Fettsäuren: Ihr Baby muss kräftig wachsen. Dazu braucht es lebensnotwendige Fettsäuren, die ihm helfen, fettlösliche Vitamine optimal aufzunehmen. Mischen Sie in den Gemüse- oder Früchtebrei ein gutes Pflanzenöl (zum Beispiel Raps- oder Baumnussöl). Achten Sie darauf, dass Sie die Qualität „extra vergine“ kaufen, da dieses Öl nicht mit chemischen Zusätzen versetzt ist. Beginnen Sie mit einem Teelöffelchen Öl für eine Portion und steigern Sie dies auf zwei Teeelöffelchen, sobald Ihr Baby eine ganze Mahlzeit nur Brei ist.

  • Vitamin C: Um den Vitamin C-Bedarf Ihres Baby zu decken, können Sie auch ein bis zwei Esslöffel Orangen- oder Apfelsaft ins Müesli geben.

  • Joghurt: Im Alter von sechs Monate können Sie auch mal etwas Natur- oder zuckerfreies Früchtejoghurt unter das Müesli mischen.

  • Glutenhaltiges Getreide: Servieren Sie Ihrem Baby nun unbedingt auch glutenhaltiges Getreide, damit es sich daran gewöhnt - ausser, wenn Sie nach dem ersten glutenhaltigen Brei merken, dass es das Getreide nicht verträgt. Dann sollten Sie weiterhin die glutenfreien Sorten wie Buchweizen, Hirse, Johannisbrotmehl, Mais, Qinoa, Reis, Soja, Tapioka, Teff geben.

  • Gewürze: Sie können langsam beginnen, feine Kräuter wie Petersilie, Dill, Basilikum… oder milde Gewürze (Zimt, Safran…) den Speisen beifügen.

Lesen Sie unbedingt, welche Lebensmittel jetzt für Ihr Baby noch nicht gut sind: Diese Lebensmittel sind tabu für Ihr Baby (6 bis 12 Monate)

Finger Food

Einige Babys greifen schon früh sehr gerne zu „Fingerfood“. Damit sind feste Lebensmittel gemeint, an denen das Kind „herumsuggeln“ und kauen kann wie

  • ein Birnen- oder Apfelschnitz
  • ein Stück weiches Brot
  • eine gekochte Kartoffel
  • gekochtes Gemüse (Rüebli)
  • eine Banane, Orangenscheibe

Bieten Sie Ihrem Kind Finger Food aber nur an, wenn es im Hochstuhl sitzt und Sie dabei sind. Zu gross ist die Gefahr, dass es sich verschlucken könnte.

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Quellen:

  • Mütter- und Väterberatung, Ernährungsempfehlung für Kinder im ersten Lebensjahr, September 2010, www.muetterberatung.ch (Abrufdatum 25.11.2014)
  • Ernährungskommission der Schweizerischen Gesellschaft für Pädiatrie: Empfehlungen für die Säuglingsernährung, 2008. Paediatrica 2008; Vol. 19 No. 1: 19–24.
  • sge Schweizerische Gesellschaft für Ernährung, Ernährung des Säuglings im ersten Lebensjahr, Juni 2012, www.sge-ssn.ch (Abrufdatum, 20.11.2014)
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