Die Muttermilch

  • Autor: Redaktion Babywelten
  • Veröffentlicht am 24. März 2014

Muttermilch besteht aus fast 200 verschiedenen Bestandteilen und enthält alle für das Baby wichtigen Stoffe.

Vormilch (Kolostrum, Colostrum)

Sobald Ihr Baby auf der Welt und die Plazenta ausgestossen ist, fällt der Östrogen- und Progesteronspiegel in Ihrem Körper. Dafür produzieren Sie nun in der Hirnanhangdrüse mehr Prolaktin, das die Milchproduktion ankurbelt. Gleich nach der Geburt sorgen die Hormone dafür, dass in Ihrer Brust Muttermilch gebildet wird. Ebenfalls im Gehirn wird Oxytocin produziert, das die Milchgänge in der Brust auf einen Saugreiz hin zusammenziehen lässt, damit Milch aus Ihrer Brust fliessen kann.

In den ersten Tagen nach der Geburt kommt zwar nur wenig Milch, die sogenannte Vormilch. Sie bildet sich bereits während der Schwangerschaft und ist eine meist gelbliche Flüssigkeit. Sie ist weniger fett und enthält auch weniger Kohlenhydrate als die Milch später, dafür mehr Eiweiss und Mineralstoffe und liefert einen immunologische Schutzfaktor (IgA-Antikörper), der sich als Barriere gegen Krankheitserreger in der Darmschleimhaut des Neugeborenen ausbreitet.

Die Vormilch genügt Ihrem Baby für die ersten Tage vollkommen. Machen Sie sich auch keine Gedanken, wenn Ihr Baby erst einmal an Gewicht verliert. Das ist vollkommen normal.

Milcheinschuss, Übergangsmilch

Nach rund drei Tagen „schiesst“ die Milch ein. Ihre Brüste werden hart und prall, manch eine Mami hat das Gefühl, sie platzen. Nun bildet sich die Übergangsmilch, die bereits einen höheren Fett- und Kohlenhydratanteil hat als die Vormilch.

Reife Frauenmilch

Rund zwei Wochen nach der Geburt bildet sich die sogenannte reife Frauenmilch. Sie verändert Ihre Zusammensetzung je nach Tageszeit und passt sich den Bedürfnissen Ihres Babys an.

Muttermilch bei einem Jungen oder einem Mädchen

Nach neuesten Studien mit Säugetieren ist es auch ein Unterschied, ob die Mami einen Jungen oder ein Mädchen stillen soll: So unterscheidet sich die Muttermilch je nachdem in der Quantität wie auch in ihrer Zusammensetzung. Soll ein Junge satt werden, ist die Muttermilch reicher an Fett und Proteinen und damit auch energiereicher. Wird ein Mädchen gestillt kommt dafür mehr Milch.

Ob das auch für Menschen gilt, ist bisher noch unerforscht.

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Quellen:

  • Ernährungskommission der Schweizerischen Gesellschaft für Pädiatrie, Empfehlungen für die Säuglings­ernährung 2009, www.swiss-paediatrics.org
  • Katie Hinde , Harvard University, Cambridge, Food, Medicine, and Signal: Mother's Milk Programs Infant Development, aaas.confex.com (7.3.14)
  • Wochenbettbetreuung online www.wochenbettbetreuung.ch (Abrufdatum 3.0213)
  • Still-Lexikon, Zsuzsa Bauer,2002-2008, www.still-lexikon.de (Abrufdatum 5.2013)