Fasten während der Stillzeit (Ramadan)

  • Autor: Redaktion Babywelten
  • Veröffentlicht am 1. Juni 2017

Fasten hat sowohl im christlichen wie moslemischen Brauchtum seinen festen Platz. Wenn Sie Ihr Baby stillen, sollten Sie sich gut überlegen, ob Sie mitfasten möchten.

Fasten hat sowohl im christlichen Brauchtum wie im Islam seinen festen Platz. Wenn Sie Ihr Baby stillen, dann sollten Sie sich aber gut überlegen, ob Sie mitfasten möchten.

Denn grundsätzlich sind Diäten während dem Stillen keine gute Idee: Bei einer Diät werden die fettlöslichen Schadstoffe in Ihrem Fettgewebe abgebaut. Sie können in die Milch gelangen. Zudem: Wenn Sie zu wenig Kalorien zu sich nehmen (weniger als 1500 kcal/Tag), besteht die Gefahr, dass Ihre Milchmenge abnehmen wird.

So werden Sie mit dem Fasten weniger Ihrem Baby schaden, als vielmehr selbst die Wirkung spüren. Wenn Sie zu wenig Nährstoffe zu sich nehmen, werden die nötigen Nährstoffe aus Ihrem Körper abgebaut.

Ramadan und Stillen

Muslimische Frauen sind vom Fasten während des Ramadans befreit, solange Sie noch im Wochenbett sind. Auch danach müssen Sie nicht fasten, wenn Sie Bedenken haben, dass Sie damit Ihrem Baby schaden könnten.

Viele muslimische Gelehrte vertrete sogar die Ansicht, dass stillende Mütter - wie Kranke – gar nicht fasten sollen. Allerdings müssen Sie die versäumten Tage nachholen.

Entscheidung: Fasten ja oder nein

Ob Sie fasten möchten oder nicht, ist alleine Ihre Entscheidung. Lassen Sie sich von Ihrem Gefühl leiten, wie es Ihnen wohl ist. Wenn Sie Bedenken haben, sprechen Sie mit anderen Müttern, Ihrer Stillberaterin, dem Kinderarzt oder dem Imam oder Scheich darüber – oder suchen Sie Rat in unserer Community.

Wenn Sie sich dafür entscheiden zu fasten, sollten Sie Ihrer und der Gesundheit Ihres Babys zu liebe folgende Punkte beachten:

  • Trinken Sie sehr viel, damit Sie genügend Milch haben (auch tagsüber). Wenn Ihr Urin nur noch dunkel ist und Ihnen schwindlig ist, könnte das auf eine Dehydrierung hinweisen. Sie sollten dann sofort viel Flüssigkeit zu sich nehmen.
  • Ernähren Sie sich während des Fastenbrechens sehr ausgewogen und nährstoffreich, um die nötigen Nährstoffe wieder aufzunehmen. Schreiben Sie auf, was Sie essen, um sicher zu gehen, dass Sie genügend Nährstoffe und Flüssigkeit zu sich nehmen.
  • Achten Sie darauf, dass Ihr Baby weiterhin genug zu trinken erhält, indem Sie seinen Urin kontrollieren: Er sollte nicht dunkel sein und Sie sollten mehr als drei nasse Windeln pro Tag erhalten.
  • Kontrollieren Sie das Gewicht Ihres Babys: Es sollte nicht abnehmen.
  • Wenn Ihr Baby nur noch schreit und gereizt ist, dann bedeutet das, dass es nicht mehr satt wird.
  • Vermeiden Sie während des Tages grössere Anstrengungen, die Sie viel Energie kosten. Lassen Sie sich die Einkäufe zum Beispiel von einer anderen Person erledigen, ebenso die Hausarbeiten.
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Quellen:

  • Prentice, AM; Prentice, A; Lamb, WH; Lunn, PG; Austin, S. Metabolic consequences of fasting during Ramadan in pregnant and lactating women. Human Nutrition. Clinical Nutrition. 1983
  • Still-Lexikon, Zsuzsa Bauer,2002-2008, www.still-lexikon.de (Abrufdatum 5.2013)
  • Wochenbettbetreuung online www.wochenbettbetreuung.ch (Abrufdatum 5.0213)
  • Foto © kiuikson - Fotolia.com