

Stillen und Genussmittel: Alkohol, Kaffee, Nikotin
Es gibt den uralten Tipp, dass ein kleines Glas Alkohol, vor allem Champagner, den Milcheinschuss fördert.
Das ist überholt. Heute wird der Mami empfohlen, auf Alkohol zu verzichten, wenn sie stillt.
Auswirkungen des Alkohols auf das Baby
Der Alkohol geht wie alles via Blut in die Muttermilch und damit direkt zu Ihrem Baby.
Das Problem ist, dass die Leber eines Babys den Alkohol nicht abbauen kann und, wenn die Mami viel trinkt, das Gift die Nervenzellen angreift, beispielsweise im Gehirn. Um das Gift zu bekämpfen, schlägt das Herz Ihres Babys schneller, was den kleinen Körper enorm belastet. Gleichzeitig verlangsamt sich sein Saug- und Schluckreflex, sodass es weniger gut an der Brust trinken kann.
Aber auch geringe Mengen (ein Glas) wirken sich negativ auf das Baby aus. So wird das Schlafverhalten beeinflusst, beispielsweise in Form von kürzeren Schlafphasen und leichterem Schlaf.
Auswirkungen des Alkohols bei der Mami
Studien zeigen, dass der Alkoholgehalt in der Muttermilch etwa 30 bis 90 Minuten nach dem Konsum ansteigt. Wenn Sie beispielsweise zwei bis drei Gläser Wein trinken (3 dl), so haben Sie nach 30 bis 60 Minuten einen Blutalkoholspiegel von 80 bis 90 mg.
Und dieser Blutalkoholspiegel findet sich mit leichter Verzögerung in der Muttermilch wieder (siehe unsere Grafik).
Beobachtungen haben gezeigt, dass Stillende, die mehrmals pro Woche Alkohol trinken, häufiger mit Stillprobleme zu kämpfen haben als Mamis, die keinen Alkohol trinken. Dazu gehören:
Die Ursache dafür könnte sein, dass bereits geringe Mengen Alkohol die Ausschüttung mütterlicher Hormone beeinflussen und es dadurch zu einer deutlichen Verringerung der Milchmenge kommen kann.
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Quellen:
- Still-Lexikon, Zsuzsa Bauer,2002-2008, www.still-lexikon.de (Abrufdatum 5.2013)
- Berghöfer A, Willich SN (2006). In: Alkohol in der Schwangerschaft.
- Bergmann RL et al. (Hrsg.) Urban & Vogel, München, S. 9–18
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- Mennella JA. Alcohol Clin Exp Res 2001;25:590–3;
- Bundesinstitut für Risikobewertung. Alkohol in der Stillzeit. Berlin 2012 (BfR-Wissenschaft 07/2012);
- Mennella JA, Pepino MY. AlcoholClin Exp Res 2008;32:1899–1908
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