Milchstau

  • Autor: Redaktion Babywelten
  • Veröffentlicht am 23. Juni 2017

Ein Milchstau macht sich durch eine schmerzhafte, harte Stelle an der Brust bemerkbar. Das ist mit Milch überfülltes Drüsengewebe. Die Haut kann über der betroffenen Stelle gerötet sein. Sie werden auch ein grippeartiges Gefühl und hohes Fieber haben. Schliesslich kann der Milchstau zu einer Brustentzündung führen.

Am meisten von Milchstau betroffen sind Mütter mit sehr viel Milch. Dementsprechend ist die Wahrscheinlichkeit für einen Milchstau in den ersten Wochen am grössten, und am niedrigsten, wenn ein älterer Säugling oder Kleinkind nur noch teilgestillt wird.

Ursachen für einen Milchstau

Mechanische Behinderung

Durch Verstopfung eines Milchganges, durch einen Fettpfropf oder ein Häutchen an der Öffnung eines Milchganges wird der Milchfluss mechanisch behindert. Bei manchen Müttern wurden weisse, sandartige Körnchen in der Milch beobachtet. Genaueres ist noch nicht bekannt, sondern es gibt einige Vermutungen, warum die Milchgänge verstopft sein könnten:

  • Durch Kalzium-reiche Ernährung können sich Kalzium-Körnchen in der Muttermilch bilden.
  • Abgestorbene Zellklumpen können die Milchgänge verstopfen.
  • Das Einengen der Brust durch zu eng geschnürrte Babytragetücher oder einen einengenden BH (z.B. einen Bügel-BH) kann der Milchfluss behindert werden.

Wenn Sie über längere Zeit an immer derselben Stelle einen Milchstau haben, sollten Sie sich an Ihre Ärztin/Ihren Arzt wenden. Eventuell könnte es sich um einen Tumor handeln.

Ungenügende Entleerung

Ein Milchstau kann aber auch durch eine ungenügende Entleerung der Brust verursacht werden. Das geschieht beispielsweise, wenn Sie Ihr Baby zu früh von der Brust nehmen oder eine ungewöhnlich lange Pause zwischen den Stillmahlzeiten besteht. Ihr Baby kann aber auch plötzlich von sich aus einfach weniger oder gar nicht mehr trinken wollen.

Beeinträchtigung des Milchspendereflex

Milchstau kann auch durch eine Beeinträchtigung des Milchspendereflexes entstehen, z.B. durch Stress, Erschöpfung, Rauchen oder Alkoholkonsum der Mutter.

Behandlung eines Milchstaus

Für die Behandlung eines Milchstaus ist es wichtig, dass Sie sich zuerst Gedanken über die Ursachen machen. Liegt der mögliche Grund zum Beispiel bei einer schlecht entleerten Brust, so versuchen Sie, Ihr Baby häufiger anzusetzen – alle zwei Stunden. Beginnen Sie immer mit der Brust, die Ihnen weh tut, damit Ihr Baby diese Brust gut leer trinkt.

Achten Sie darauf, dass das Kinn (Unterkiefer) Ihres Babys in der Richtung der schmerzenden Stelle liegt, so hat es hier die höchste Saugkraft.

Wenn Ihr Baby hingegen keine oder nur wenig Lust hat, so viel zu trinken, sollten Sie die Milch abpumpen, um einen Milchstau zu vermeiden.

Des Weiteren könnte Folgendes helfen:

  • Massieren Sie die Brust täglich.
  • Machen Sie rund 15 bis 20 Minuten vor dem Stillen einen warmen Wickel, bzw. legen Sie einen warmen Lappen auf die Brust, um den Milchfluss anzuregen. Helfen kann auch eine warme Dusche oder Infrarotlicht.
  • Massieren Sie vor und während des Stillens die betroffene Stelle sanft, indem Sie mit dem Daumen oder den Fingern die Milch Richtung Brustwarze schieben (Ausstreichen). Sie können dies auch unter der warmen Dusche versuchen – allerdings geht dann die Milch verloren.
  • Wenn die Milch zum Stocken kommt, gehen Sie in den Vierfüsslerstand und legen Sie Ihr Baby unter sich, sodass sein Saugreflex durch die Schwerkraft unterstützt wird.
  • Nach dem Stillen bzw. Ausstreichen legen Sie einen Kältewickel (Quarkwickel) an. Lassen Sie diesen rund 20-30 Minuten einwirken. Auch Kohlblätter können zwischen den Stillmahlzeiten zum Einsatz kommen.

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