Probleme beim Stillen
Weisse Bläschen auf der Brustwarze
Ein weisses, glasiges Bläschen auf der Brustwarze kann entstehen, wenn Ihr Baby beim Saugen ein sehr hohes Vakuum erzeugt.Manchmal treten sehr viele solcher Bläschen auf – vor allem in den ersten Tagen des Stillens. Sie bilden sich aber spontan zurück und sind schmerzlos.
Manchmal aber wird ein Milchgang an der Brustwarze durch ein dünnes Häutchen überwachsen. Dann haben Sie beim Stillen sehr starke, stechende Schmerzen, denn das Häutchen behindert den Milchfluss, sodass ein Milchstau entsteht.
Weisslich-Gelber Fettpfropf auf der Brustwarze
Auch ein weisslich-gelblicher Fettpfropf auf der Brustwarze kann einen Milchgang verstopfen. Sie können den Fettpfropf selbst behandeln:
- Legen Sie während 20 Minuten ein Ölläppchen auf die Brustwarze.
- Legen Sie anschliessend 20 Minuten einen warmen, feuchten Lappen auf die Brust.
- Danach versuchen Sie, den Fettpfropf vorsichtig auszumassieren.
- Stillen Sie nun Ihr Baby in einer solchen Position, dass der Unterkiefer Ihres Baby in der Richtung liegt, wo der Fettpropf war. Denn hier hat Ihr Baby den stärksten Saugreflex.
- Wiederholen Sie den ganzen Vorgang je nachdem mehrmals.
Ein ähnlich gelblich-weisser Pfropf kann sich übrigens auf der Brustwarze auch zeigen, wenn eine Talgdrüse verstopft ist. Dies verursacht in der Regel keine Beschwerden.
Soor-Infektion
Soor ist eine Infektion mit gewissen Hefepilzen (Candida) . Die Symptome können sehr unterschiedlich sein, daher ist eine eindeutige Diagnose nicht immer einfach. Sichtbare Symptome können auch komplett fehlen. Hinzu kommt, dass sich diese Hefepilze labordiagnostisch trotz Infektion nicht unbedingt nachweisen lassen, bzw. umgekehrt, selbst der Nachweis von Candida ist noch kein Beweis für eine Infektion, da diese Pilze auch natürlich auf der Haut vorkommen. Folgende Symptome können auftreten:
- Schmerzen: heftige brennende, stechende Schmerzen während und/oder nach dem Stillen.
- Mögliche Symptome an der Brustwarze: Juckreiz, Rötung, Schwellung, Hautabschilferungen, weisse Beläge, perlmuttartiges Glänzen der Haut, evtl. tiefe Risse.
- Bei Ihrem Baby kann Mundsoor auftreten, ein weisser Belage an der Mundschleimhaut. Ihr Baby könnte dann Probleme beim Stillen haben, weil es ihm im Mund weh tut.
- Windelsoor (Rötung, Hautabschilferung, usw.).
Bei einem Verdacht auf Soor sollten Sie sich sofort an Ihre Ärztin/Ihren Arzt wenden. Die Krankheit wird medikamentös behandelt –und zwar werden Sie und Ihr Baby behandelt werden. Falls eine lokale Anwendung nicht hilft, werden zusätzlich Medikamente zum Einnehmen eingesetzt.
Sie können mit Soor weiterstillen.
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Quellen:
- 1 Husna N. u.a. (2018) The influence of realaxtion therapy on breast milk hormones and macronutrient content
- Still-Lexikon, Zsuzsa Bauer,2002-2008, www.still-lexikon.de (Abrufdatum 5.2013)
- Wochenbettbetreuung online www.wochenbettbetreuung.ch (Abrufdatum 3.0213)
- Foto: Tobi Lander by fotolia.com