

Stillen mit Brustwarzenpiercing
Grundsätzlich können Sie auch stillen, wenn Sie ein Brustwarzenpiercing haben.
Allerdings sollten Sie zumindest während des Stillens das Piercing entfernen, damit es von Ihrem Baby nicht verschluckt werden kann, bzw. damit Ihr Baby nicht ersticken kann. Auch könnte das Piercing während des Stillens aufgehen und sich Ihr Baby daran verletzen. Und nicht zuletzt kann der Schmuck Bakterien in den Mund Ihres Babys übertragen werden. Reinigen Sie Ihre Brustwarze gut, nachdem Sie das Piercing entfernt haben.
Sie können den Metallschmuck auch durch einen flexiblen Kunststoff-Retainer (aus Polytetrafluorethylen (PTFE) oder Teflon) ersetzen. Damit stillen einige Frauen problemlos.
Verzicht auf Piercing während Stillzeit
Aus hygienischen Gründen wird Ihnen empfohlen, auf das Piercing während der ganzen Stillzeit zu verzichten, um das Risiko einer Infektion zu mindern. Zudem erleichtert es Ihnen das Anlegen Ihres Babs, da sich Ihre Brustwarze so leichter dem Mund des Babys anpassen kann. Auch wird das Baby dann beim Erfassen der Brust nicht so leicht irritiert und hat keine Behinderung beim Saugen.
Probleme während dem Stillen
Wenn Sie ein Piercing haben, können kleinere oder grösser Probleme auftrauchen, die Sie unbedingt ernst nehmen sollten:
- Wenn Sie Schmerzen bei Stillen haben, wenden Sie sich sofort an Ihrer Hebamme oder einer Stillberaterin. Sie können Ihnen zweigen, wie Sie Ihr Baby richtig anlegen.
- Während des Stillens kann Muttermilch auch aus dem Stichkanal austreten. Wenn viel Milch austritt, kann es sein, dass sich Ihr Baby beim Stillen häufiger verschluckt.
- Wenn beim Piercen Nerven in der Brust verletzt wurden, kann es sein, dass der Milchspendereflex beeintächtigt ist. Damit kann die Brust unter Umständen nicht komplett entleert werden, was zu einem Milchstau führen kann. Oder dass Ihr Baby zu wenig Milch bekommt.
- Wenn nach dem Stechen Infektionen aufgetreten sind, oder Ihr Piercing mehrmals gestochen wurde, so kann es sein, dass sich in Ihrer Brustwarze Narbengewebe gebildet hat, das die Milchausführungsgänge blockiert. Auch das kann zu Milchstau und Brustentzündung führen.
- Ist der Stichkanal noch nicht ganz verheilt, kann es zu Infektionen kommen. Auch das Risiko von wunden Brustwarzen ist dann erhöht.
Kontaktieren Sie daher sofort eine Stillberaterin oder Ihre Ärztin/Ihren Arzt, wenn Rötung, Schwellung, Wärme, Pochen, Schmerzen oder eitrigen Absonderungen aus dem Stichkanal auftreten.
Zudem wird Ihnen empfohlen, vor der Geburt bereits Ihre Hebamme oder eine Stillberaterin zu informieren, dass Ihre Brust gepierct ist.
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Quellen:
- Denise Both, Kerri Frischknecht, Elsevier, Stillen kompakt – Atlas zur Diagnostik und Therapie in der Stillberatung, Urban&FischerVerlag, 2007, ISBN 3-437-27460-0
- Stillkinder.de, Stillen nach Brustwarzenpiercing, www.stillkinder.de (22.10.2013)