Stillen und ADHS: Kann Muttermilch schützen?
Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS - oder auch Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätssyndrom) ADHS ist eine weitverbreitete, psychische Störung, die sich bereits im Kindesalter durch Probleme mit der Aufmerksamkeit, Impulsivität und Hyperaktivität äussert. Oftmals hat dies dann auch Folgen für das Sozialverhalten, Familienleben und Lernvermögen.
Schätzungen gehen davon aus, dass heutzutage rund drei bis zehn Prozent aller Kinder Symptome zeigen. Damit ist ADHS die wohl häufigste Verhaltensstörung bei Kindern und Jugendlichen, wobei Jungs häufiger betroffen sind als Mädchen.
Nun hat eine Forschungsarbeit an mehreren israelischen pädiatrischen Zentren gezeigt, dass Kinder mit Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) als Babys weniger gestillt wurden. So lag der Anteil der ADSH-Kinder, die während mindestens drei Monaten gestillt wurden, bei nur 43%, während der Anteil der nicht erkrankten Geschwister bei 69 % und jener der nicht verwandten und gesunden Kinder bei 73 % lag. Im Alter von sechs Monaten wurden nur noch 29 % der ADHS-Kinder gestillt, dagegen 50 % der gesunden Geschwister sowie 57 % der gesunden, nicht verwandten Kinder.
Auch wenn der Studienaufbau nicht klar zwischen Ursache und Wirkung unterscheiden kann und auch bestimmte Faktoren der kindlichen Entwicklung unbekannt blieben, ziehen die Forscher dennoch den Schluss, dass das Stillen auch einen teilweisen Schutz vor ADHS geben kann.
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Quellen:
- Mimouni-Bloch A, Kachevanskaya A, Mimouni FB, Shuper A, Raveh E, Linder N. Breastfeeding may protect from Developing Attention-Deficit/Hyperactivity Disorder. Breastfeed Med. 2013 Apr 6., www.ncbi.nlm.nih.gov (27.10.13)
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