8 Gründe, warum Ihr Baby schreit
6. Ihr Baby hat Schmerzen (Blähungen/Bauchweh/Zahnen)
Wenn Ihr Baby satt ist, eine frische Windel hat und es auf Ihrem Arm liegt und trotzdem weint, dann könnte es sein, dass es Schmerzen hat, z.B. Bauchweh oder Blähungen. Achten Sie darauf, dass es nach dem Trinken ein Görpsi macht. Tragen Sie es dazu über die Schultern aufrecht ein wenig herum, bis es aufstösst.
Wenn Sie das Gefühl habe, dass es Bauchweh hat, tragen Sie Ihr Baby herum, entweder im Tragetuch oder Sie legen es mit dem Bauch nach unten auf Ihren Unterarm (Fliegergriff), den Sie leicht anwinkeln. Sie können ihm fein über den Rücken streicheln oder den Rücken im Gegenuhrzeigersinn leicht massieren. Aber haben Sie Geduld, es kann auch schon mal eine viertel bis eine halbe Stunde dauern, bis Ihr Baby den Schlaf findet.
Wenn Sie aber das Gefühl haben, Ihr Baby schreit von Schmerz und es lässt sich nicht beruhigen, kontaktieren Sie Ihre Kinderärztin/Ihren Kinderarzt. Lesen Sie auch Krankes Baby: Wann zum Arzt gehen und Tipps, die bei Blähungen und Bauchweh (Kolik) helfen
Und wenn Ihr Baby älter als vier Monate ist, sollten Sie einmal in sein Mündchen schauen: Wenn das Zahnfleisch leicht gerötet ist, vielleicht dazu noch etwas Durchfall kommt, dann könnte es gut sein, dass Babys erster Zahn kommt. Lesen Sie dazu: Hilfe, mein Baby zahnt und 10 Tipps, den Schmerz beim Zahnen natürlich zu lindern
7. Ihr Baby hat eine Dreimonatskolik
Wenn Ihr Baby heftige Schreiattacken ohne erkennbaren Grund hat und diese vor allem am Nachmittag beginnen und bis in die Nacht hinein dauern, dann könnte es sich um eine Dreimonatskolik handeln. Ihr Baby wird sich dazu strecken und krümmen, sein Bauch könnte gebläht sein und die Gesichtsfarbe kann von Hochrot bis nach Fahlweiss ändern.
Die Dreimonatskolik kann bereits in der 2. Lebenswoche beginnen und etwa bis Ende des 3. Monats dauern – selten bis zum 6. Monat.
Bis heute kennt die Wissenschaft die genauen Ursachen der Dreimonatskoliken nicht eindeutig. Man vermutet, dass es am Verdauungssystem liegt, das noch nicht ausgereift ist und den Babys mit Blähungen und Bauchschmerzen zu schaffen macht.
Diese Schrei- und Unruhephasen können für viele Eltern sehr belastend sein. Sprechen Sie mit Ihrer Kinderärztin/Ihrem Kinderarzt oder der Mütter-/Väterberatung, wenn Sie den Verdacht auf Koliken haben. Und vor allem: Versuchen Sie trotz allem ruhig zu bleiben. Schütteln Sie Ihr Baby auf keinen Fall! Denn erstens schreit es dann noch mehr und zweitens besteht die Gefahr einer Gehirnerschütterung oder gar einer Gehirnblutung, die zum Tod des Babys führen kann.
Lesen Sie dazu auch: Tipps, die bei Blähungen und Bauchweh (Kolik) helfen
Weitere Informationen finden Sie bei der privaten Elterninitiative www.schreibabyhilfe.ch.
8. Ihr Baby hat einen schlechten Tag
Und wenn Sie nun unser ganzes Schrei-Grund-Punkteprogramm durchgearbeitet haben und Ihr Baby noch immer schreit, dann kann es auch ganz gut sein, dass es einfach „einen schlechten Tag“ hat. Oder vielleicht „stinkt“ ihm Ihre neue Tagescreme, vielleicht kitzeln Pollen in seiner Nase oder es hat schlecht geschlafen. Dinge, die wir alle von uns selbst kennen.
Dann bleibt Ihnen nichts anderes übrig als sein Schreien zu akzeptieren. Wichtig in diesem Fall ist, dass Sie selbst ruhig bleiben, nur so können Sie Ihrem Baby das geben, was es dann am meisten braucht: Ruhe, Geborgenheit und besonders viel Liebe.
Und seien Sie versichert: Irgendwann wird Ihr Baby weniger schreien und irgendwann wird Ihr Baby mit Ihnen auf anderem Wege kommunizieren können und Ihnen sagen, wo der Schuh drückt. Es braucht einfach etwas Geduld!
Geburtsregion bestimmt Weinton
Haben Sie gewusst: Babys schreien nicht in allen Regionen der Welt genau gleich. Je nachdem, wo ein Baby geboren ist, tönt sein Weinen etwas anders, haben Forscher der Universität Würzburg herausgefunden.
Der Grund: Je nach Muttersprachen haben die Tonhöhen, in denen eine Silbe ausgesprochen wird, unterschiedliche Bedeutungen. So klingt beispielsweise chinesischen Weinen eher nach "einem Singsang", während ein deutschsprachiges Baby eher monoton weint.
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Quellen:
- Universität Würzburg, Muttersprache prägt Babylaute, august 2018, www.uni-wuerzburg.de (Abrufdatum 20.8.2018)
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