Zähne putzen
Schon der allererste Zahn will gepflegt sein. Beginnen Sie also bei Ihrem Baby mit dem Zähneputzen, sobald sich der erste weisse Milchzahn zeigt.
Denn es ist ganz wichtig, dass auch die Milchzähne kariesfrei bleiben. Ansonsten müssten sie gezogen werden und können damit ihre Aufgabe Als „Platzhalter für die richtigen Zähne“ nicht mehr erfüllen. Eine Zahnfehlstellung ist die Folge.
Bis Ihr Baby rund eineinhalb Jahre alt ist, werden Sie das Putzen übernehmen müssen. Auch wenn das in diesem Alter schon recht gut geht, sollten Sie bis ins Schulalter „nachputzen“. Einerseits ist die Feinmotorik noch nicht entsprechend ausgebildet, andererseits fehlt den Kleinen oftmals die Geduld zum korrekten Zähneputzen.
Die richtige Zahnbürste
Beim ersten Zähnchen können Sie die Zahnoberfläche ganz einfach mit einem Wattestäbchen und etwas Wasser oder ganz, ganz wenig Kinderzahnpasta reinigen.
Im Handel angeboten werden auch Fingerzahnbürsten aus Stoff oder Silikon. Sie werden über den Finger gestülpt, sodass sie mit Ihren Fingern die Zähnchen reinigen und gleichzeitig das Zahnfleisch massieren können.
Achten Sie beim Kauf darauf, dass sich das Produkt gut sterilisieren lässt.
Sobald Ihr Baby mehrere Zähnchen hat, empfiehlt sich die Anschaffung einer Kleinkinderzahnbürste. Das sind spezielle, kleine Zahnbürsten mit weichen Borsten. Achten Sie beim Kauf darauf, dass die Borsten abgerundet sind. Das reinigt besser und kann das Zahnfleisch nicht verletzen.
Wechseln Sie die Zahnbürste rund alle vier Wochen aus, auch wenn Sie noch sehr gut aussieht. Denn Zahnbürsten sind ein wohliger Platz für Bakterien, die auch mit Wasser nicht ausgespühlt werden können.
Welche Zahnpasta?
Solange Ihr Baby nur ein oder zwei Zähnchen hat, brauchen Sie noch keine Zahnpasta.
Erst, wenn mehrere Zähne durchgebrochen sind, können Sie eine spezielle Kinderzahnpasta (bis 6 Jahre) kaufen, die nur sehr wenig Fluor hat (0,025%). Denn Ihr Baby sollte nicht zu viel Fluorid herunterschlucken. Fluoride härten die Zähne und machen sie widerstandsfähig gegen Säureangriffe.
Ideal ist es, wenn die Zahnpasta nicht aromatisiert ist – zumindest nicht übersüsst.
Erst ab 6 Jahre brauchen Kinder mehr Fluorid, um den noch nicht ausgereiften Zahnschmelz der durchbrechenden bleibenden Zähne zu schützen.
Die Zeitschrift "Test" hat 2015 Kinderzahnpasten gestestet. Folgende Zahnpasten (bis 6 Jahre) erreichten die NOte "sehr gut":
- Elmex Kinderzahnpasta
- Sensident Kids Zahncreme Himbeergeschmack
- Nenedent, Kinderzahncreme, homöopathieverträglich mit Fluorid
- Nenedent Kinderzahncreme mit Fluorid
Zähneputzen – wie und wie oft?
Ideal ist es, wenn Sie Ihrem Baby zweimal am Tag die Zähne putzen könnten – am Morgen und am Abend nach der letzten Mahlzeit.
Putzen Sie die Zähnchen immer mit einer leichten Wischbewegung vom Zahnfleisch zur Zahnkrone hin. Beginnen Sie bei den Zahn-Aussenseiten, dann reinigen Sie die Innenseite der vorderen Zähne und schliesslich noch die Kauflächen und die Innenseiten der Backenzähne.
Integrieren Sie das Zähneputzen von nun an in das zu-Bett-Gehen-Ritual, damit es zur ganz normalen Gewohnheit wird. So haben Sie es dann leichter im Kleinkinderalter, das Zähneputzen durchzusetzen.
Sie müssen die kleinen Zähnchen nicht „schrubben“. Es genügt, wenn Sie mit dem Wattestäbchen oder der Bürste die Nahrungsreste entfernen und Zähne und Kauleiste säubern.
Wenn das Baby nicht Zähneputzen will
Das Zähneputzen ist in den meisten Familien ein alltäglicher Kampf: Kaum ein Baby lässt sich gerne im Mund herumwerkeln.
Machen Sie deshalb aus der Pflicht ein Spiel: Lassen Sie Ihr Baby die Zahnbürste ruhig selbst halten. Kaufen Sie eine zweite Bürste oder geben Sie ihm eine alte, mit der es spielen kann, die es erkunden kann.
Putzen Sie die Zähnchen so, dass sich Ihr Baby im Spiegel beobachten kann. So wird es abgelenkt.
Vor allem aber: Seien Sie Vorbild. Lassen Sie Ihr Baby zuschauen, wenn Sie sich die Zähne putzen und erklären Sie ihm, was Sie gerade tun.
Erster Besuch beim Zahnarzt
Wenn Ihr Kind ungefähr zwei Jahre alt ist, wird Ihnen ein erster Besuch beim Zahnarzt empfohlen. So können mögliche Probleme bereits im Frühstadium behandelt werden. Zudem soll sich Ihr Kind an den regelmässigen Zahnarztbesuch gewöhnen.
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Quellen:
- Schweizer Zahnärztegesellschaft, Zahninfo Nr. 3/15, www.sso.ch
- Swiss smile, Kompetenzzentrum für Kinderzahnmedizin und Kieferorthopädie, swiss-smile-kids.com (Abrufdatum 18.11.2015)
- Test, Ausgabe 12/2015
- Fotos: Jürgen Fälchle/Epics by fotolia