Mein Baby hat einen Ausschlag
Ringelröteln ( Erythema infectiosum, fünfte Krankheit)
Ringelröteln gehören zu den klassischen „Kinderkrankheiten" und haben nichts mit Röteln zu tun. Ausgelöst werden Sie durch das Parvovirus B19 und sind in der Regel harmlos. Die Ansteckung erfolgt über Tröpfcheninfektion (Husten, Niesen, Sprechen).
Aussehen: An den Wangen zeigen sich grosse rote Flecken, die zusammenfliessen. Meist ist die Mundpartie davon nicht betroffen. In den folgenden Tagen treten an Schultern, Oberarmen, Oberschenkeln und am Po teilweise leicht erhabene Flecken auf, die in der Mitte abblassen. So entstehen die charakteristischen girlandenartige Muster. Der Ausschlag kann bis sieben Wochen dauern.
Therapie: Da es sich um eine Viruserkrankung handelt, gibt es keine Therapie. Auch gibt es keine Impfung.
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"Milchschorf" oder Kopfgneis (seborrhoisches Säuglingsekzem)
Milchschorf und Kopfgneis sind zwei ganz verschiedene Dinge: Milchschorf ist eine chronische, nicht ansteckende Hautkrankheit, die zu den atopischen Erkrankungen gehört (siehe unten), während der Kopfgneis oder Grind ein harmloses Ekzem ist.
Aussehen: Kopfgneis ist harmolos und tritt bei Neugeborenen häufig auf. Auf der Kopfhaut zeigt sich eine rote Fläche, die mit fettigen, gelben, schuppigen Flecken belegt ist. Diese Schuppen werden plättchenförmig und lassen sich leicht abstreifen, wenn sie nicht durch die Härchen gehalten werden.
Unterschied zum echten Milchschorf: Die Schuppen sind weicher, fetthaltiger und nicht hart, sie jucken nicht und das Allgemeinbefinden des Babys ist kaum beeinträchtigt.
Therapie: Streichen Sie vor dem Baden etwas Olivenöl auf die betroffenen Stellen, um die Schuppen aufzuweichen. Waschen Sie dann den Kopf Ihres Kindes mit einem Babyshampoo. Lockere Krusten können Sie auch mit einer weichen Babybürste oder einer Zahnbürste ausbürsten. Kratzen Sie den Schorf aber nie mit den Fingernägeln ab.
Milchschorf (atopisches Ekzem, Neurodermitis)
Der echte Milchschorf ist ein schuppendes, manchmal auch nässendes Ekzem auf der Haut, das sehr stark juckt. Die Erkrankung verläuft schubweise und bei jedem Menschen etwas anders.
Etwa 10–20% der Kinder erkranken an dieser chronischen Ekzemform. Selten erscheint das Ekzem vor dem 3. Lebensmonat. Oftmals bleiben die Entzündungen einige Monate bis etwa zwei Jahre bestehen, bevor sie abheilen oder in die chronisch-entzündliche Form des atopischen Ekzems überleiten.
Aussehen: Meist beginnt die Erkrankung symmetrisch am Scheitel und an den Wangen. Die Entzündung führt zu unscharf begrenzten, intensiv juckenden Rötungen der Haut mit Bläschenbildung und im weiteren Verlauf zu gelben Krustenauflagerungen. Die Ekzeme können auch am Körper sowie an Armen und Beinen auftreten.
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Quellen:
- Becker C.: Akne: Pusteln schon bei den Kleinsten In: Pharmazeutische Zeitung, 04/2006, Govi-Verlag Pharmazeutischer Verlag GmbH
- Regina Fölster-Holst, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie, Campus Kiel, Charakteristika des atopischen Ekzems.2011 www.sciencedirect.com
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