Dreimonatskolik (Koliken)
Dreimonatskolik (Schreiattacken)
Als Kolik bezeichnet man ein krampfhaftes Zusammenziehen von Muskeln eines Hohlorgans. Bei Babys allerdings verwendet man das Wort Kolik als Sammelbegriff für jedes unkontrollierte Weinen eines eigentlich gesunden Babys.
Koliken oder Schreiattacken bei Babys sind leider eine normale Phase bei Neugeborenen. Sie treten bei rund jedem vierten Baby erstmals im Alter von zwei bis vier Wochen auf und verschwinden meistens, wenn das Baby drei bis vier Monate alt ist. Daher kommt auch der Name Dreimonatskoliken.
Nur bei etwa acht Prozent der Babys dauern die Koliken länger an. Das kann dann bis zum sechsten oder neunten Monat gehen.
Symptome bei einer Kolik
Wenn Ihr Baby mehr als zwei Stunden pro Tag weint, ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass es an Krämpfen, also an einer Kolik, leidet.
Weitere Symptome:
- Die Schreianfälle wollen fast nicht mehr enden
- Die Schreianfälle treten vor allem am späten Nachmittag und am Abend auf. Sie können aber auch rund um die Uhr auftreten
- Ihr Baby zieht immer wieder die Beinchen an
- Ihr Baby drückt beim Schreien den Rücken durch
- Ihr Baby hat Blähungen
Ursachen für Koliken
Die genauen Ursachen für die Dreimonatskoliken sind leider noch immer nicht genau erforscht. Die Experten sehen verschiedene Gründe, die für die Krämpfe verantwortlich sein können:
- das Verdauungssystem des Babys ist noch nicht ausgereift und deshalb treten im Darm kleine Krämpfe (Blähungen) auf.
- das Nervensystem des Babys ist noch nicht ausgereift
- Ihr Baby leidet an einer Unverträglichkeit von Muttermilch oder der Säuglingsnahrung.
Aber auch Rauch kann Koliken auslösen oder verschlimmern.
Wann muss ich zum Arzt, wenn mein Baby Koliken hat?
Solange Ihr Baby aber gut trinkt und regelmässig an Gewicht zunimmt, müssen Sie sich keine Sorgen machen. Denn für das Baby sind die Koliken wahrscheinlich viel weniger schlimm als für Sie. Denn das Schreien zehrt wohl an Ihren Nerven.
Auch wenn die Koliken dem Baby direkt nicht schaden, raten wir Ihnen dennoch, Ihre Kinderärztin/Ihren Kinderarzt zu konsultieren. So kann ausgeschlossen werden, dass Ihr Baby an nichts anderem leidet, zum Beispiel an einem Leistenbruch.
Ebenfalls sollten Sie Ihre Kinderärzte/Ihren Kinderarzt aufsuchen wenn Ihr Baby nicht mehr zunimmt oder auch noch an Fieber, Erbrechen oder Verstopfung leidet.
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Quellen:
- St James-Roberts I, Halil T. (1991): Infant crying patterns in the first year: normal community and clinical findings. In: J Child Psychol Psychiatry. 32(6):951-68, onlinelibrary.wiley.com (11.5.2014)
- Foto: mariiya/fotolia.com