Poliomyelitis (Kinderlähmung)
Polio (Poliomyelitis, Kinderlähmung)
Kinderlähmung (Poliomyelitis) ist eine Infektionskrankheit, die durch sehr ansteckende Polio-Viren ausgelöst wird. Übertragen werden die Viren meist durch Schmierinfektion zum Beispiel durch schmutzige Hände, Wasser sowie Lebensmittel, die mit Kot verunreinigt sind. Seltener werden die Viren auch durch Tröpfcheninfektion beim Husten, Sprechen oder Niesen weitergegeben.
Nord- und Südamerika, der westliche Pazifik und Europa gelten eigentlich als poliomyelitisfrei. Doch es besteht immer das Risiko, dass das Polio-Virus eingeschleppt wird, da das Virus immer noch in gewissen Zonen Afrikas und Asiens verbreitet ist. In der Schweiz zählte man den letzten, von einem wilden Virus verursachten Fall von Kinderlähmung im Jahr 1983.
Symptome und Verlauf
Bei den meisten Erkrankten verläuft eine Polio-Virus-Infektion ohne Symptome oder als milde Krankheit mit den Symptomen Fieber, Übelkeit und Erbrechen, die ein bis zwei Wochen nach der Ansteckung beginnen.
Bei 5 bis 10 % der Erkrankten kommt es jedoch zu einer Hirnhautentzündung mit hohem Fieber, Kopfschmerzen und Nackensteife. Rund ein Erkrankter von 100 bekommt dann die klassische Kinderlähmung mit Lähmungen. Diese können sich zwar innerhalb eines Jahres wieder zurückbilden. Aber sie können auch bestehen bleiben. So kann eine Poliomyelitis zu schwerer Invalidität führen oder gar tödlich enden.
Eine spezifische Behandlung der Krankheit gibt es nicht. Nur die Symptome können gemildert werden.
Vorbeugung
Die einzige Möglichkeit, sich vor der Kinderlähmung zu schützen, ist die Impfung. Säuglinge sollten 3 Impfdosen im ersten Lebensjahr (2, 4, 6 Monate) erhalten, gefolgt von einer Impfung zwischen 15 und 24 Monaten sowie einer letzten Dosis zwischen 4-7 Jahren.
Eine Auffrischung kann 10 Jahre nach der letzten Impfung angezeigt sein (bei Aufenthalt in Gebieten mit Poliorisiko).
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Quellen:
- Bundesamt für Gesundheit, Poliomyelitis (Kinderlähmung) www.bag.admin.ch (Abrufdatum 6.2013)