

Bewegungen: Reflexe
Für viele mag das kleine Geschöpft hilflos wirken, das ausser trinken, schlafen, schreien und verdauen nicht viel kann. Aber weit gefehlt: Ihr Baby kann von Geburt an schon eine ganze Menge. Dafür verantwortlich sind die Reflexe.
Reflexe sind Bewegungen, die durch bestimmte Reize ausgelöst werden und nicht vom Bewusstsein her kontrolliert werden. Viele dieser Reflexe wird Ihr Baby bald vom Gehirn her selbst steuern können. Andere wird es verlieren, weil sie für das Überleben nicht wichtig sind.
Suchreflex (Rootingreflex)
Der Suchreflex ist für Ihr Baby lebenswichtig, denn er lenkt seinen Mund in Richtung Nahrungsquelle. Wenn Sie Ihrem Baby zart die Wange streichen, wird es seinen Kopf in diese Richtung drehen und seinen Mund öffnen. Es erwartet dort seine Nahrungsquelle. Sie können diesen Reflex auch nutzen, wenn Ihr Baby zum Trinken den Mund nicht richtig aufmachen will: Stupsen Sie mit Ihrer Brustwarze oder dem Sauger des Schoppens leicht auf seine Wange und es wird sich drehen und den Mund öffnen.
Den Suchreflex haben Babys ab SSW 34. Sie verlieren ihn im Alter von rund drei Monaten wieder, wenn sie reif genug sind, sich bewusst der Nahrungsquelle zu zuwenden.
Saug-/Schluckreflex
Auch der Saug-/Schluckreflex dient dem Überleben: Sobald Ihr Baby etwas im Mund hat, wird es daran zu saugen beginnen. Das ist im Idealfall die Brustwarze oder der Schoppen, aber es kann auch schon mal der kleine Finger von Mami oder Papi sein. Natürlich verläuft auch vorläufig das Schlucken noch reflexartig und nicht bewusst.
Sie werden bald merken, dass das Saugen Ihr Baby beruhigt. Darum lieben Babys auch den Nuggi, bzw. nuggeln an der Ecke eines Tuches oder am Ärmel Ihres Pyjamas.
Der Saugreflex wird später durch die Saug- und Nuggelbewegungen abgelöst, die das Baby dann aber bewusst steuern kann.
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Quellen:
- Bronisch, F. W.: Die Reflexe. Georg Thieme Verlag, Stuttgart 1979, ISBN 3-13-494005-1.
- Fotos: Andrey Bandurenko, Tobilander, Falter - Fotolia.com