

Bewegungen: Reflexe
Greifreflex (Palmar- oder Plantargreifreflex, Robinson-Reflex)
Der Greifreflex ist bei Neugeborenen besonders stark ausgeprägt und wird schon bei Frühgeborenen ab SSW 32 beobachtet. Er lässt nach dem 2. Lebensmonat nach und verschwindet im Alter von neun Monaten.
So umklammern Neugeborene alles, was ihnen „in die Finger“ kommt. Wenn Sie mit Ihren Fingern zart die Handfläche berühren, wird Ihr Baby sofort die Fingerchen zur Faust krümmen. Auch die Zehen krümmen sich, wenn man die Fusssohlen berührt.
Dieser Reflex hat wahrscheinlich entwicklungsgeschichtliche Hintergründe: Er half dem Baby, sich bei der Mutter festzuhalten. Das Festhalten ist übrigens so stark, dass sich Ihr Baby mit Händen und Füssen an einer Reckstange festhalten könnte.
Umklammerungsreflex (Mororeflex)
Wenn Ihr Baby erschrickt, wird es ruckartig seinen Kopf nach hinten stossen, seine Ärmchen und Beinchen von sich strecken und seine Fingerchen spreizen. Dann wird es die Arme und Beine anziehen, die Fingerchen zur Faust schliessen und sich zusammenrollen.
Auch dieser Reflex ist für das Baby überlebenswichtig: Er hilft ihm beispielweise den ersten Atemzug zu machen und die Luftröhre zu öffnen. Der Reflex bildet sich bereits in der SSW 8 beim Baby und verschwindet nach dem dritten Lebensmonat wieder, wenn das Nervensystem Ihres Babys gereift ist.
Wenn Ihr Baby diesen Reflex sehr oft zeigt, vor allem in der Nacht, empfehlen gewisse Experten, das Baby zu Pucken. Allerdings ist das Pucken nicht unumstritten.
Tonische Nackenreflexe
Wenn Sie den Kopf Ihres Kleinen auf eine Seite drehen, wird es den Arm und das Bein auf dieser Seite strecken. Drehen Sie den Kopf auf die andere Seite, wird es Arm und Bein anziehen.
Der tonische Nackenreflex wird im Alter von sechs Monaten verschwinden.
Artikel teilen:
Quellen:
- Bronisch, F. W.: Die Reflexe. Georg Thieme Verlag, Stuttgart 1979, ISBN 3-13-494005-1.
- Fotos: Andrey Bandurenko, Tobilander, Falter - Fotolia.com