Sinnesorgane im Alter von einem Monat
Ihr Baby beginnt sich nun, für die Umwelt zu interessieren. Dabei werden alle Sinne gefordert. Und es wird die Welt auch mit allen Sinnen entdecken wollen.
Sehen
Nach der Geburt hat Ihr Baby noch nicht genau gewusst, wie es seine Augen kontrollieren kann. Nun aber hat es gelernt, mit beiden Augen etwas zu fixieren. Neugierig wird es einem Gegenstand folgen, den Sie vor seinem Gesichtchen hin und her bewegen.
Nehmen Sie beispielsweise eine Rassel und bewegen Sie diese vor seinem Gesichtchen hin und her. Aber auch ein Mobile oder ein Aktivbogen mit herabhängenden, beweglichen Gegenständen wird Ihren Schatz faszinieren.
Nicht nur die Kontrolle, sondern auch das Sehvermögen wird immer besser: Ihr Baby beginnt nun, nicht mehr nur grosse Kontraste zu erkennen, sondern langsam auch Farben zu sehen.
Gleichzeitig wird sein Wahrnehmungsfeld erweitert: Seine Sehschärfe reicht immer weiter weg. Und nicht zuletzt wird Ihr Baby Sie im Laufe dieses Monats erkennen können. Rund die Hälfte aller Babys in diesem Alter reagiert anders, ob Sie Mami und Papi oder jemand anderen sehen.
Schielen
Vielleicht haben Sie bemerkt, dass sich ab und zu ein Auge Ihres Babys nicht synchron zum anderen bewegt. Bei den meisten Babys verliert sich dies bis Ende des 2. Monats. Dann hat es gelernt, beide Augen synchron zu bewegen.
Wenn Sie sich aber Sorgen machen, sprechen Sie Ihre Kinderärztin/Ihren Kinderarzt beim nächsten Untersuch darauf an.
Eine einfache Rassel, die Sie vor dem Gesicht Ihres Kindes bewegen, wird seine Aufmerksamkeit fesseln. Oder Sie spielen „unter vier Augen", indem Sie nah an das Gesicht Ihres Babys herangehen und dann Ihren Kopf von einer Seite zur anderen bewegen. Vermutlich folgt Ihr Kind Ihnen sehr genau und schaut Ihnen fest in die Augen.
Gehör
Auch das Gehör wird immer besser ausgebildet sein. Von nun reagiert der Schläfenlappen (Temporallappen), das ist der Teil des Gehirns, der für Hören, Sprechen aber auch für das Gedächtnis verantwortlich ist, auf äussere Reize.
Damit kann Ihr Baby nun reagieren, wenn es Ihre Stimme hört. Es wird beginnen, mit den Armen zu rudern, vielleicht sogar schon zu glucksen, wenn Sie mit ihm sprechen.
Sprechen Sie deshalb so oft Sie können mit Ihrem Kind. Erzählen Sie ihm alles, was Ihnen durch den Kopf geht, beschreiben Sie, was Sie sehen, machen, denken. Damit wird sein Hörvermögen trainieren und es lernt, Laute zu unterscheiden.
Natürlich können Sie ihm auch vorsingen oder Musik vorspielen. Wählen Sie dazu gut unterscheidbare Klänge wie Klavier, Flöte oder Glockenspiel. Vor allem hohe, helle Töne mag Ihr Baby besonders gut.
Sie können Ihrem Baby auch etwas vorlesen, Gedichte eignen sich wegen der Rhythmik der Sprache besonders gut. Ihr Baby wird das Gesagte natürlich noch nicht verstehen, aber es ist ein perfektes Training für sein Gehör, die Gehirn- und die Sprachentwicklung. So lernt Ihr Baby, dass Reden wichtig ist, lange bevor es überhaupt etwas versteht, geschweige denn selbst reden kann.
Beobachten Sie Ihr Baby dabei: Wenn es zu gähnen oder gar zu weinen beginnt, ist es müde und möchte wohl seine Ruhe.
Riechen und Schmecken
Riechen und Schmecken konnte Ihr Baby schon von Geburt an sehr gut. Nun aber wird es lernen, die Gerüche zu unterscheiden. Es wird sich den Duft seiner Mami einprägen, weshalb es ratsam ist, in den ersten Monaten nach der Geburt auf Deos und Duschgels mit Duftstoffen sowie natürlich Parfüms zu verzichten.
So wie Sie riechen, so hat auch Ihr Baby seinen ganz eigenen Geruch. Sicherlich haben Sie ihn schon kennengelernt, der Babygeruch, den jede Mami und jeder Papi liebt. Besonders intensiv erfahren Sie ihn am Köpfchen.
Verwenden Sie deshalb auch am besten zum Baden und Eincremen Produkte ohne Duftstoffe. Denn jeder Duft könnte Ihr Baby verwirren – und überdeckt leider den guten Babygeruch!
Tastsinn
Berührungen sind für Ihr Baby nach wie vor das Schönste, was es sich wünschen kann – davon kriegt es wohl nie genug. Sei es das warme Umarmen, das Liegen auf Ihrem Oberkörper oder ein zartes Streicheln und Massieren. Denn der Tastsinn am ganzen Körper Ihres Babys ist sehr empfindlich und empfänglich.
Hinweis: Bedenken Sie, dass die Entwicklung eines Kindes sehr individuell verlaufen kann. Sie finden hier allgemeine Richtwerte, die von den Daten und der Entwicklung Ihres Babys abweichen kann. Ein Grund dafür kann beispielsweise die Dauer der Schwangerschaft sein. Vor allem Frühgeborenen müssen Sie etwas mehr Zeit geben.
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Quellen:
- Foto: drubig-photo