Kommunikation: Ihr Baby versteht Sie

Im Alter von vier Monaten beginnt Ihr Baby die Sprache zu entdecken. Sein Gehirn und sein Gehör sind nun so weit entwickelt, dass es die Grundregeln der menschlichen Sprache erkennt und lernt, das, was es hört in kleine Abschnitte und Laute zu bündeln und zu „verstehen“.

Hat Ihr Baby bisher vor allem auf den Klang Ihrer Stimme reagiert, egal, was Sie gesagt haben, so wird es nun langsam beginnen, auf Worte und deren Sinn zu reagieren.

Und es wird nun versuchen, diese Sprache nachzuahmen. Hören Sie Ihrem Baby gut zu: In seinem brabbeln, quietschen, gluckern und lachen finden Sie Ihre eigene Sprachmelodie wieder.

Leider wird es dabei sehr viel Speichel produzieren, weshalb es nun ratsam ist, ein kleines Tüchlein um den Hals zu binden, das einfacher auszuwechseln ist als jeweils gleich der ganze Pulli oder der Body.

Neue Töne

Zwar wird weinen und schreien noch immer das geläufigste Ausdrucksmittel Ihres Babys sein. Doch Sie werden schon bald merken, dass sein Schreien variantenreicher geworden ist.

Es kann vielleicht schon ganz schön wütend werden, wenn es gar nicht mehr mag. Oder wenn es das Gefühl hat, nicht verstanden zu werden. Es kann aber auch fröhlich glucksen, wenn es Ihre Aufmerksamkeit sucht

Dazwischen entdecken Sie plötzlich ganz neue Töne wie „eeee-eeee“ und „oooo-oooo“. Instinktiv testet Ihr Baby neue Laute, beginnt mit Mund und Zunge Silben zu produzieren. Und manchmal tönt es fast so, als würde Ihr Baby in einer ihm eigenen Sprache mit sich selbst reden.

Etwa mit sechs Monaten werden Sie dann das erste Mal das Wort "Pa-pa" oder "Ma-ma" erkennen. Ein ganz grosser Moment für alle Eltern! Allerdings: Ihr Baby verbindet diese Laute noch nicht wirklich mit Ihnen oder Ihrem Partner. Es brabbelt einfach und freut sich sehr, wenn Sie ihm Antwort geben. Das ist das beste Sprachtraining, das es nun erhalten kann!

Globaler Spracherwerb

Wissenschaftler fanden heraus, dass sich die Sprache bei allen Babys gleich entwickelt, egal, wo es aufwächst. Zuerst unterhält es sich in einer Art Brabbel-Sprache, aus der dann die für seine Muttersprache wichtige Laute entstehen.

Das besondere Lautmalerische einer Sprache, oder die besonderen Laute einer Sprache wird es bereits vor dem 1. Geburtstag intus haben. Danach muss es wie Erwachsene bestimmte Laute mühsam lernen. So wird Schweizer Kleinkindern das „ch“ bereits im Alter von 12 Monaten "gängig" werden, hingegen werden sie ohne grosses Training nicht in der Lage sein, das englische "th" oder ein spanisches, rollendes "r" so perfekt auszusprechen, wie ihre englisch- bzw. spanischsprechende Altersgenossen.Ihr Baby - 4 Monate alt

Aus diesem Grund ist für manche Eltern auch ganz wichtig: Wenn Sie und Ihr Partner zweisprachig sind, sprechen Sie jetzt mit Ihrem Baby oft in Ihrer eigenen Sprache. So wird es später die Lautmalerei beider Sprachen beherrschen.

Hinweis: Bedenken Sie, dass die Entwicklung eines Kindes sehr individuell verlaufen kann. Sie finden hier allgemeine Richtwerte, die von den Daten und der Entwicklung Ihres Babys abweichen kann. Ein Grund dafür kann beispielsweise die Dauer der Schwangerschaft sein. Vor allem Frühgeborenen müssen Sie etwas mehr Zeit geben.