

August- und September Babys
Das erwartet Babys, die im August und September geboren wurden
Ob ein Mensch länger lebt, das hängt von ganz verschiedenen Einflüssen ab. Zu einem Viertel aber werden die Grundlagen für ein langes Leben bereits im Mutterleib und in den ersten Lebensjahren gesetzt. So ist es offenbar ein Unterschied, ob ein Baby in einer warmen oder kalten Jahreszeit zur Welt kommt. Denn je nachdem hatte die Mutter mehr oder weniger Sonnenschein während der Schwangerschaft, oder eine nährstoffreichere oder -ärmere Ernährung genossen.
Zu einem weiteren Viertel liegen Lebenserwartung und Anfälligkeit für Krankheiten in den Genen. Und nur zur Hälfte ist dann das Kind, bzw. der Erwachsene mit seiner eigenen Lebensweise dafür verantwortlich, wie lange er oder sie lebt. Das hat die deutsche Forscherin Gabriele Doblhammer vom Max-Planck-Instituts herausgefunden.
In den nächsten Abschnitten haben wir verschiedene Studien zusammengestellt, die einen Zusammenhang zwischen Geburtsmonat und Lebenserwartung, bzw. Lebenshaltung herausgefunden haben.
Stimmungsschwankungen
Babys, die im Sommer geboren wurden sind eher lebensfroh, können aber auch unter Stimmungsschwankungen leiden. Das belegt eine ungarische Studie mit 400 Personen. Erklärt werden die Ergebnisse damit, dass die Jahreszeit, in der jemand geboren wird, einen Einfluss auf bestimmte Hirnbotenstoffe (Dopamin und Serotonin) habe.
Das Temperament sei ein biologisch beeinflusstes Verhalten und beschreibe eine emotionale Grundstimmung. Es hängt sicherlich auch von anderen Umweltfaktoren ab. Da diese Studie nun eher nach Kaffeesatzlesen und Astrologie tönen als nach seriöse Wissenschaft, will das ungarische Forscherteam diese Studie nun mit weiteren Forschungen belegen.
Rüstig in die Zukunft
Je später im Jahr ein Baby zur Welt kommt, desto höher sind seine Lebenserwartungen. Das haben Forscher des deutschen Max-Planck-Instituts festgestellt. Denn Spätsommergeborene waren in frühen Jahren oftmals viel schwerer als Frühlingsgeborene. Das hing damit zusammen, dass sich die Schwangere während des Sommers besser ernähren konnte als über den Winter und damit das Baby bereits im Bauch die bessere Ernährung mitbekam.
Und je grösser das Geburtsgewicht ist, desto besser kommt das Baby über die ersten Tage und Wochen.
Hausstaubmilbe
Babys, die im Spätsommer zur Welt kommen, haben bezüglich Allergien dieselben Handicaps wie im Frühling geborene: Ihr Feind ist die Hausstaubmilbe.
In einer koreanischen Studie an 1642 betroffenen Kindern wird festgestellt, dass auffällig viele August- und September geborene Kinder zwischen zehn bis 16 Jahren Hausstaubmilben-Allergiker sind. Ein möglichlicher Grund: Zwischen August und Oktober ist die Belastung durch Hausstaubmilben in Haushalten in Seoul besonders hoch. Es ist demnach möglich, dass auch der Milbenkontakt in den ersten Wochen nach der Geburt die Anfälligkeit für eine solche Allergie erhöht.
Ob dies auch in Europa der Fall ist, hat bisher noch kein Wissenschaftlicher untersucht.
Bitte beachten Sie: Dies sind nur durchschnittliche Werte aufgrund statistischer Auswertungen - die Ausnahmen bestätigten die Regel :-). Einen grossen Einfluss auf die Art und die Länge des Lebens Ihres Babys haben Sie in den ersten Monaten und Jahren - mit Ihrer Liebe, Fürsorge, der richtigen Ernährung und Erziehung. Und dann kommt es darauf an, was Ihr Kind aus seinem Leben macht...
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Quellen:
- European College of Neuropsychopharmacology, Xenia Gonda, Birth season affects your mood in later life, www.ecnp-congress.eu (Abrufdatum 20.10.2014)
- Jung-Yun Hong, Lower Respiratory Tract Infections due to Adenovirus in Hospitalized Korean Children: Epidemiology, Clinical Features, and Prognosis, 2001 May 15;32(10):1423-9. Epub 2001 Apr 18. , www.ncbi.nlm.nih.gov
- Max-Planck-Institut für demografische Forschung, Differences in Lifespan by Month of Birth for the United States: The impact of early life events and conditions on late life mortality, MPIDR WP 2002-019, Mai 2002, www.demogr.mpg.de (Abgerufen 31.10.2014)
- National Center for Health Statistics, www.cdc.gov (28.10.2014)
- Foto: Evgenyatamanenko by fotolia.com