Dezember- und Januar-Babys

  • Autor: Redaktion Babywelten
  • Veröffentlicht am 16. November 2017

Das erwartet Babys, die im Winter geboren werden: Höhere Lebenserwartung, aber tieferes Geburtsgewicht.

Ob ein Mensch länger lebt, das hängt von ganz verschiedenen Einflüssen ab. Zu einem Viertel aber werden die Grundlagen für ein langes Leben bereits im Mutterleib und in den ersten Lebensjahren gesetzt. So ist es offenbar ein Unterschied, ob ein Baby in einer warmen oder kalten Jahreszeit zur Welt kommt. Denn je nachdem hatte die Mutter mehr oder weniger Sonnenschein während der Schwangerschaft, oder eine nährstoffreichere oder -ärmere Ernährung genossen.

Zu einem weiteren Viertel liegen Lebenserwartung und Anfälligkeit für Krankheiten in den Genen. Und nur zur Hälfte ist dann das Kind, bzw. der Erwachsene mit seiner eigenen Lebensweise dafür verantwortlich, wie lange er oder sie lebt. Das hat die deutsche Forscherin Gabriele Doblhammer vom Max-Planck-Instituts herausgefunden.

In den nächsten Abschnitten haben wir verschiedene Studien zusammengestellt, die einen Zusammenhang zwischen Geburtsmonat und Lebenserwartung, bzw. Lebenshaltung herausgefunden haben.

Hohes Alter

Babys, die im Dezember oder Januar zur Welt kommen, haben die Chance, sehr alt zu werden. Gemäss einer Studie des Max-Planck-Institutes können Herbst- und Wintergeborene damit rechnen, zwischen vier und acht Monate länger zu leben als Gleichaltrige, die zwischen April und Juni geboren sind.

So sollen Menschen, die im Winter geboren sind und über 50 Jahre alt werden, eine 16 Prozent höhere Wahrscheinlichkeit haben, über 100 Jahre zu werden, als ihre gleichaltrigen Gspänneli.

Denn Wintergeborene sind weniger anfällig für die häufigsten Todesursachen der Generation 50 plus wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Altersdiabetes oder Krebs. Den Grund dazu sehen die Wissenschaftler in der Ernährung der Mutter während der Schwangerschaft: Die Mami hat während des ganzen Sommers und erntereichen Herbsts sich gut und gesund ernähren können. Das hilft offenbar dem Baby in seinem ganzen Leben.

Risiko Depression

Winter-Geborene sind eher ruhig und ausgeglichen, haben jedoch ein achtmal grösseres Risiko, an Schizophrenie oder manischer Depression zu erkranken.

Das belegt eine ungarische Studie mit 400 Personen. Erklärt werden die Ergebnisse damit, dass die Jahreszeit, in der jemand geboren wird, einen Einfluss auf bestimmte Hirnbotenstoffe (Dopamin und Serotonin) habe.

Ein Grund dazu könnte sein, dass die Mutter während der dunkleren Jahreszeiten Herbst und Winter weniger Vitamin D produzieren konnte. Vitamin D entsteht ja durch die Einwirkung des Sonnenlichtes auf die Haut. Und Vitamin D hilft bei der Entwicklung des Fötus-Gehirns mit.

Risiko Geburtsgewicht

Winterkinder sind im Schnitt leichter als Sommerkinder, wie eine Studie der Universität Cambridge belegt. Sie haben 450'000 Kinder untersucht und festgestellt, dass die Winterkinder weniger widerstandsfähig sind.

Der Grund dazu sehen die Wissenschaftler ebenfalls einem möglichen Vitamine D-Mangel, wie oben bereits erwähnt wird.

Bitte beachten Sie: Dies sind nur durchschnittliche Werte aufgrund statistischer Auswertungen - die Ausnahmen bestätigten die Regel :-). Einen grossen Einfluss auf die Art und die Länge des Lebens Ihres Babys haben Sie in den ersten Monaten und Jahren - mit Ihrer Liebe, Fürsorge, der richtigen Ernährung und Erziehung. Und dann kommt es darauf an, was Ihr Kind aus seinem Leben macht...

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Quellen:

  • European College of Neuropsychopharmacology, Xenia Gonda, Birth season affects your mood in later life, www.ecnp-congress.eu (Abrufdatum 20.10.2014)
  • Felix R. Day, Season of birth is associated with birth weight, pubertal timing, adult body size and educational attainment: a UK Biobank study, 10.16, www.heliyon.com (16.11.17)
  • Gabriele Doblhammer, James W. Vaupel, Lifespan depends on month of birth, 2934–2939, doi: 10.1073/pnas.041431898, www.pnas.org (20.10.2014)
  • McGrath J. Is it time to trial vitamin D supplements for the prevention of schizophrenia? (2010) Acta Psychiatrica Scandinavica 121 (5), 321-324, onlinelibrary.wiley.com (20.10.2014)
  • Max-Planck-Institut für demografische Forschung, Differences in Lifespan by Month of Birth for the United States: The impact of early life events and conditions on late life mortality, MPIDR WP 2002-019, Mai 2002, www.demogr.mpg.de (Abgerufen 31.10.2014)
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