

Oktober- und November-Babys
Das erwartet Babys, die im Oktober und Novmber geboren wurden
Ob ein Mensch länger lebt, das hängt von ganz verschiedenen Einflüssen ab. Zu einem Viertel aber werden die Grundlagen für ein langes Leben bereits im Mutterleib und in den ersten Lebensjahren gesetzt.
So ist es offenbar ein Unterschied, ob ein Baby in einer warmen oder kalten Jahreszeit zur Welt kommt. Denn je nachdem hatte die Mutter mehr oder weniger Sonnenschein während der Schwangerschaft, oder eine nährstoffreichere oder -ärmere Ernährung genossen.
Zu einem weiteren Viertel liegen Lebenserwartung und Anfälligkeit für Krankheiten in den Genen. Und nur zur Hälfte ist dann das Kind, bzw. der Erwachsene mit seiner eigenen Lebensweise dafür verantwortlich, wie lange er oder sie lebt. Das hat die deutsche Forscherin Gabriele Doblhammer vom Max-Planck-Institut herausgefunden.
In den nächsten Abschnitten haben wir verschiedene Studien zusammengestellt, die einen Zusammenhang zwischen Geburtsmonat und Lebenserwartung, bzw. Lebenshaltung herausgefunden haben.
Längeres Leben
Babys, die im Herbst zur Welt kommen, haben die längsten Lebenserwartungen. Denn ihre Mami hät während der Schwangerschaft viel Sonne getankt und konnte sich von nährstoffreichen Lebensmitteln ernähren, die dem Baby nun zugute kommen.
Gemäss einer Studie des Max-Planck-Institutes können sie damit rechnen, zwischen vier und acht Monate länger zu leben als Gleichaltrige, die zwischen April und Juni geboren sind. Denn Herbstgeborene sind weniger anfällig für die häufigsten Todesursachen der Generation 50 plus wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Altersdiabetes oder Krebs.
Weniger Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystem oder der Atemwege/Lungen
Wenn Ihr Baby im hohen Alter an einer Erkrankung des Herz-Kreislaufsystems oder der Atemwege/Lungen leidet, wird es rund ein halbes Jahr älter werden, als wenn es dieselbe Krankheit hätte aber im April oder Mai zur Welt gekommen wäre.
Eine mögliche Erklärung der Forscher ist, dass sich Herbstgeborene, wenn sie dann im Alter von einem halben Jahr nach draussen gehen, weniger häufig eine Viruserkrankung der Luftwege einfangen als Frühlingsgeborene, die erst im Herbst so richtig nach draussen gehen. Und eine Infektionskrankheit in jungen Jahren, kann in späteren Jahren eine chronische Lungenkrankheiten begünstigen.
Weniger MS-Erkrankungen
Eine weitere gute Nachricht für Novembergeborene ist die Tatsache, dass ihre Mutter während der Schwangerschaft im Sommer genug Sonnenlicht hatte und damit genug Vitamin D produzieren konnte. So ist das Risiko an Multipler Sklerose zu erkranken rund 5 bis 7% geringer als bei Menschen, die im Frühling geboren sind.
Der Grund: Eine neue Studie spricht noch von einem 5% höheren Risiko und bringt dies mit einem möglichen Mangel an Vitamin D während der Wintermonate in Verbindung und rät deshalb allen Schwangeren, genügend Vitamin D einzunehmen.
Weniger Selbstmorde
Eine britische Studie hat 52‘000 Selbstmorde ausgewertet. Danach begehen Menschen, die im Oktober geboren wurden 17.9% mal weniger einen Selbstmord als Menschen, die im März zur Welt kamen. Aufgespalten auf das Geschlecht bedeutet dies ein 15% geringeres Risiko für Männer und ein um 27% geringeres Risiko bei Frauen.
Bitte beachten Sie: Dies sind nur durchschnittliche Werte aufgrund statistischer Auswertungen - die Ausnahmen bestätigten die Regel :-). Einen grossen Einfluss auf die Art und die Länge des Lebens Ihres Babys haben Sie in den ersten Monaten und Jahren - mit Ihrer Liebe, Fürsorge, der richtigen Ernährung und Erziehung. Und dann kommt es darauf an, was Ihr Kind aus seinem Leben macht...
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Quellen:
- European College of Neuropsychopharmacology, Xenia Gonda, Birth season affects your mood in later life, www.ecnp-congress.eu (Abrufdatum 20.10.2014)
- Emad Salib, An association between month of birth and method of suicide, 02/2010; 14(1):8-17. DOI: 10.3109/13651500903261323, www.researchgate.net (Abrufdatum 28.10.2014)
- Max-Planck-Institut für demografische Forschung, Differences in Lifespan by Month of Birth for the United States: The impact of early life events and conditions on late life mortality, MPIDR WP 2002-019, Mai 2002, www.demogr.mpg.de (Abgerufen 31.10.2014)
- R. Dobson, G. Giovannoni, S. Ramagopalan. The month of birth effect in multiple sclerosis: systematic review, meta-analysis and effect of latitude. Journal of Neurology, Neurosurgery & Psychiatry, 2012; DOI: 10.1136/jnnp-2012-303934, www.sciencedaily.com (Abrufdatum 28.10.2014)
- National Center for Health Statistics, www.cdc.gov (28.10.2014)
- Foto: Elena Stepanova by fotolia.com