Bedsharing & Co-Sleeping

  • Autor: Redaktion Babywelten
  • Veröffentlicht am 27. Februar 2018

Viele Eltern lassen ihre Kinder im Elternbett schlafen. Auf was Sie bei Bedsharing oder Co-Sleeping achten sollten.

Unter Bedsharing oder Co-Sleeping versteht man, dass das Baby oder das Kind im Elternbett schläft. Viele sprechen auch vom sogenannten Familienbett. Da Co-Sleeping aber auch das „Schlafen im gleichen Zimmer“ bedeuten kann, sprechen wir von Bedsharing, wenn wir meinen, dass Kind/er und Erwachsene sich ein Bett teilen.

Formen von Bedsharing

Bedsharing ist in verschiedenen Kulturen gang und gäbe (z. B. in Asien, Afrika, Südamerika). In Japan schlafen die Familienmitglieder beispielsweise noch heute auf Futons am Boden zusammen, wobei Babys oftmals einen härteren Babyfuton haben. Auch in Schweden ist das Schlafen im Elternbett bis zum Schulalter weit verbreitet und in Deutschland schlafen rund zehn Prozent der Kinder im Elternbett – vor allem in höheren sozialen Schichten.

In der westlichen Welt gibt es unterschiedliche Formen von Bedsharing, wie eine Studie zeigt:

  • Seltene Bedsharer (65 % aller Kinder)
  • permanente Bedsharer (6 %)
  • frühe Bedsharer (13 %, im ersten Lebensjahr und nachher nicht mehr)
  • späte Bedsharer (15 %, nicht im Säuglingsalter, erst ab dem 2. Lebensjahr).

Generell zeigte sich in dieser Studie, dass Mütter von frühen Bedsharern besser ausgebildet sind und aus einer höheren Bildungsschicht stammen als Mütter der anderen drei Kategorien.

Bedsharing wird aus unterschiedlichen Gründen praktiziert:

  • sozioökonomische oder ethnische Gründe
  • aus genereller Überzeugung
  • als Reaktion auf eine kindliche Schlafstörung
  • wegen hohem kindlichen Geborgenheitsbedürfnis
  • aus Gründen der Praktikabilität, z. B. für das Stillen: Es scheint einen Zusammenhang zu geben zwischen Bedsharing und längerem oder häufigerem Stillen

Artikel teilen:

Quellen:

  • Blair PS, Heron J, Fleming PJ. Relationship between bed sharing and breastfeeding: longitudinal, population-based analysis. Pediatrics 2010; 126 (5): e1119–1126
  • Martin T. Stein, Calvin A. Colarusso, James J. McKenna, Nancy G. Powers: Cosleeping (Bedsharing) Among Infants and Toddlers, Journal of Developmental and Behavioral Pediatrics, April 2001, Band 22, S. 67-71, www.childdeathreview.org (18.12.13)
  • Meret A. Keller, Wendy A. Goldberg: Co-sleeping: Help or hindrance for young children's independence?, Infant and Child Development, Band 13, Nr. 5, S. 369–388, Dezember 2004, onlinelibrary.wiley.com (18.12.13)
  • Paul Okami, Thomas Weisner, Richard Olmstead: Outcome Correlates of Parent-Child Bedsharing: An Eighteen-Year Longitudinal Study, Journal of Developmental & Behavioral Pediatrics: August 2002, Band 23, Nr. 4, S. 244-253, journals.lww.com (18.12.13)
  • Schweizerische Gesellschaft für Pädiatrie (SGP), Bedsharing und plötzlicher Kindstod: Aktuelle Empfehlungen, 2013, www.swiss-paediatrics.org (18.12.13)
  • B. Welles-Nystrom: Co-sleeping as a window into Swedish culture: considerations of gender and health care, Scand J Caring Sci. 2005 Dec;19(4):354-60, www.ncbi.nlm.nih.gov (18.12.13)
  • Blair SP u.a. Beds-Sharin ohne Vorliegen von Risikofaktoren: Besteht ein Risiko für Plötzlichen Kindstod?, PLoS ONE 9(9): e107799
  • Foto: © LanaK - Fotolia.com