Inkontinenz

  • Autor: Redaktion Babywelten
  • Veröffentlicht am 2. Oktober 2015

Rund jede vierte Frau leidet nach der Geburt an einer Inkontinenz. Damit diese nicht bleibend wird, sollten Sie mit einem Beckenbodentraining beginnen.

Während der Schwangerschaft wird der Beckenboden weich, um die Geburt zu erleichtern. Die Muskeln müssen nach der Geburt wieder trainiert werden - mit einem Beckenbodentraining. Studien haben gezeigt, dass es auch nützt, die Beckenbodenmuskulatur schon vor der Geburt zu stärken, um einer Harninkontinenz vorzubeugen.

Trotz Training: Rund jede vierte Mutter leidet nach der Geburt unter einer Harninkontinenz, rund zwei bis drei Prozent an einer Stuhlinkontinez. Das heisst, beim Husten, Niesen oder Lachen kann unwillkürlich etwas Harn oder Stuhl abgehen. Vor allem Stillmütter kennen das Phänomen, da die Muskulatur durch die Stillhormone noch weich gehalten wird.

Den Harn können Sie mit einer Binde oder Slipeinlage auffangen. Vermeiden Sie auch grössere Belastungen des Beckenbodens wie das Heben oder Tragen von schweren Körben oder Ihrem älteren Kind. Auch auf Sportarten, die Bauch und Becken übermässig beanspruchen wie beispielsweise Joggen sollten Sie in den ersten Wochen nach der Geburt verzichten.

Inkontinenz: Wann muss ich zum Arzt?

Die Dauer der Inkontinenz ist vollkommen individuell. Wichtig ist es aber in jedem Fall, dass Sie nach der Geburt mit einem regelmässigen Beckenbodentraining beginnen, damit sich keine bleibende Inkontinenz entwickelt.

Wenn sich rund neun Monate nach der Geburt keine Besserung einstellt, sollten Sie Ihre Ärztin/Ihren Arzt informieren.

Denn eine Studie aus Grossbritannien hat gezeigt: Wenn die Inkontinenz trotz Beckenbodentraining anhält, so verändert sich das auch in Zukunft nicht mehr allzusehr. Im Gegenteil, gemäss Studie waren nach 12 Jahren mehr Frauen inkontinent als noch ein Jahr nach der Geburt. Vor allem die Stuhlinkontinenz nahm von rund vier Prozent auf 15 Prozent zu, obwohl die Frauen weiterhin Beckenbodenübungen machten.

Dabei wurde festgestellt, dass sich bei 64 Prozent der betroffenen Frauen eine leichte Senkung der Gebärmutter (Prolaps) diagnostiziert wurde. Diese kann durch eine Operation behandelt werden.

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Quellen:

  • Glazener CMA, MacArthur C, Hagen S, Elders A, Lancashire R, Herbison GP, Wilson PD. Twelve-year follow-up of conservative management of postnatal urinary and faecal incontinence and prolapse outcomes: randomised controlled trial. BJOG 2013; DOI: 10.1111/1471-0528.12473, onlinelibrary.wiley.com (11.12.13)