

Müttersterblichkeit in der Schweiz steigt wieder
Schweizer Mütter leben nicht mehr so sicher wie auch schon: Im weltweiten, alljährlich neu erstellten Mütter-Index 2014 von Save the Children («State of the World’s Mothers Report») ist die Schweiz von Platz 12 im Jahr 2013 auf Platz 13 heruntergerutscht. 2002 lag die Schweiz auf dem ersten Platz und galt damit als weltweit sicherstes Land.
Dass die Schweiz neu den 13. Rang belegt, deutet nicht darauf hin, dass sich Mamis hier schlechter fühlen. Im Gegenteil: Bei drei Punkten geht es den Schweizer Mamis sogar besser. Jedoch haben auch die anderen Länder zugelegt und schliesslich zeigt ein Vergleich der letzten 15 Jahre: Die Gefahr, dass eine Schweizer Mami als Folge einer Schwangerschaft oder Geburt stirbt, hat sich hierzulande seit dem Jahr 2000 um 19% erhöht.
Des Weiteren schliesst die Schweiz im Vergleich mit anderen Ländern schlechter bei den wirtschaftlichen Faktoren (Mitwirkung der Frau) und Politik (Anzahl Frauen in Regierung) ab.
Mit 80'970 Dollar Bruttoeinkommen liegt die Schweiz hingegen weit vorne auf Platz zwei hinter Norwegen mit 98'860 Dollar.
Untersucht wurden das Wohlbefinden von Müttern in 178 Ländern anhand folgender Indikatoren
- Gesundheit
- Wohlbefinden der Kinder
- Bildung
- Wirtschaft
- Politik.
Gründe für erhöhte Müttersterblichkeit
Die Zahlen zeigen: Heute stirbt eine von 9'500 Frauen in der Schweiz an den Folgen einer Schwangerschaft oder Geburt. 2000 war es eine von 11'300 Frauen. Ähnliches ist auch in anderen industrialisierten Nationen zu beobachten. Die Gründe für das erhöhte Risiko sind nicht wirklich geklärt. Die Wissenschaftler vermuten, dass die Zahlen einen Zusammenhang mit den immer risikoreicheren Schwangerschaften haben, die beispielsweise auf das steigende Alter der Mütter oder die Reproduktionsmedizin zurückzuführen sind. Möglicherweise aber tragen auch die vermehrten Kaiserschnitte dazu bei.
Allerdings muss man auch sagen: Die Schweiz ist nach wie vor eines der sichersten Länder für Mamis, denn in Somalia stirbt beispielsweise eine von 16 Müttern.
Mütter und Kinder leiden bei Konflikten und Naturkatastrophen
Besonders schlecht geht es Müttern und ihren Kindern in humanitären Krisen. Jeden Tag sterben schätzungsweise 800 Mütter und 18'000 Kinder an weitestgehend vermeidbaren Ursachen. Über die Hälfte dieser Todesfälle findet in Gebieten statt, die von Konflikten oder Naturkatastrophen betroffen sind.
Die zehn letztplatzierten Länder haben allesamt in ihrer jüngsten Vergangenheit einen Konflikt oder eine Naturkatastrophe erlebt oder stecken noch inmitten einer solchen. In der humanitären Hilfe braucht es einen verstärkten Fokus auf die Bedürfnisse von Müttern und ihren Neugeborenen, um ihnen auch während einer Krise Zugang zu Gesundheitsversorgung zu ermöglichen.
Die Rangliste 2014
Platz | Land |
---|---|
1. | Finnland |
2. | Norwegen |
3. | Schweden |
4. | Island |
5. | Holland |
6. | Dänemark |
7. | Spanien |
8. | Deutschland |
9. |
Australien Beglien |
11 | Italien |
12. | Österreich |
13. | Schweiz |
20. | Frankreich |
31. | USA |
Artikel teilen:
Quellen:
- Save the Children, State of the World’s MotherS 2014, assets.savethechildren.ch (8.5.2014)
- Save the Children, Müttersterblichkeit in der Schweiz höher als vor 15 Jahren, savethechildren.ch (8.5.2014)
- Foto: Köpenicker/fotolia