Wochenfluss anregen

  • Autor: Redaktion Babywelten
  • Veröffentlicht am 20. Oktober 2015

Wenn der Wochenfluss (Lochien) nicht in Gang kommen will oder stockt, können Sie ihn versuchen, anzuregen. Babywelten hat Tipps.

Nach der Geburt – egal ob Kaiserschnitt oder vaginale Geburt – werden Sie einen blutigen Ausfluss haben: Den Wochenfluss oder «Lochien».

Mit diesem Ausfluss scheidet Ihr Körper das restliche Blut, den Schleim und die letzten Reste der Plazenta aus der Gebärmutter aus und heilt langsam. Deshalb ist es wichtig, dass der Wochenfluss nicht ins Stocken gerät (Lochialstau/Lochiometra).

Sollte das dennoch der Fall sein, können Sie mit folgenden Tipps den Wochenfluss versuchen anzuregen.

wochenfluss anregen, stillen regt an, wochenflussSo regen Sie den Wochenfluss an

  • Das beste Mittel ist Stillen: Beim Stillen wird das Hormon Oxytocin ausgeschüttet, das die Gebärmutter anregt, sich zusammen zu ziehen und damit das Wundsekret auszupressen.
  • Auch eine regelmässig ausgeführte Rückbildungsgymnastik unterstützt den Wochenfluss.
  • Bauchmassage: Massieren Sie selbst oder lassen Sie sich von Ihrem Partner den Untertbauch massieren.
  • Wärme: Nehmen Sie ein warmes Sitzbad, zum Beispiel mit Eichenrindenextrakt oder Kamillenextrakt.
  • Auf den Bauch legen: Vorsicht beim Ratschlag, sich auf ein Kissen mit dem Bauch nach unten zu legen. Dabei könnte der Druck auf die Gebährmutter zu gross sein und sie könnte nicht mehr kontrahieren.
  • Gehen Sie häufig aufs WC und leeren Sie Ihre Blase.
  • Trinken Sie viel, am besten Hirtentäschel- und Frauenmanteltee, oder auch Beinwellwurzel- und Blutwurz-Tee

Anzeichen, bei denen Sie zum Arzt gehen sollten

Wenn Sie zwischen dem Stillen sehr starke Blutungen mit grösseren Blutgerinnseln haben, sollten Sie sofort die Hebamme oder Ihre Ärztin/Ihren Arzt konsultieren. Möglicherweise sind das noch Teile der Plazenta, die nicht vollständig mit der Nachgeburt ausgestossen wurden.

Konkret sollten Sie sich an Ihre Hebamme, Ärztin/Ihren Arzt wenden, wenn die Blutungen…

  • so stark sind, dass Sie die Binde nach einer Stunde wechseln müssen – quasi, als hätten Sie einen Wasserhahnen aufgedreht
  • nach einer Woche noch immer stark und hellrot sind.
  • nach vier Tagen wieder stärker werden
  • grosse Blutgerinnsel enthalten
  • unangenehm riechen und Sie Fieber und/oder Schüttelfrost haben
  • plötzlich einige Tage nach der Geburt aufhören. Das kann auf einen Wochenflussstau (Lochialstau/Lochiometra) hinweisen. Das heisst, der Muttermund hat sich zu schnell wieder geschlossen oder wurde durch bereits geronnenes Blut verstopft. Damit kann das Wundsekret nicht mehr abfliessen und es kann zu Entzündungen kommen (z.B. das Kindbettfieber).

Auch sollten Sie Ihre Hebamme oder Ihre Ärztin/Ihren Arzt konsultieren, wenn Sie Schmerzen im Unterleib haben, begleitet von Fieber. Das könnten Anzeichen einer Entzündung in der Gebärmutter sein und man wird Ihnen Antibiotika verschreiben.

Gehen Sie auf jeden Fall nach sechs Wochen zur Nachkontrolle zu Ihrer Hebamme, Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt!

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