Spielen mit dem Baby
Wenn Sie denken, dass ein Baby eigentlich nichts anderes als schlafen, trinken und die Windeln vollmachen kann, dann haben Sie sich getäuscht. Kaum ist Ihr Schätzchen auf der Welt, will es auch unterhalten werden. Denn jeden Tag ist ein Neugeborenes vier bis acht Stunden wach, sechs bis zehn Stunden sind es bei einem sechs Monate alten Baby.
Diese Zeit ist zum Spielen, zur Unterhaltung, vor allem aber auch zum Lernen da. Denn mit jeder Stunde wach sein wird Ihr Schatz ganz, ganz viel lernen – und das erst noch spielend.
Sie können Ihrem Baby dabei helfen. Dazu braucht es kein Regal voller Spielsachen – 10 Basics-Spielzeuge und etwas Fantasie genügen vollkommen. Das wichtigste aber ist, Ihre Zeit und Aufmerksamkeit. Das zählt mehr als jedes neue "fancy" Spielzeug.
Zeit und Aufmerksamkeit
Schenken Sie Ihrem Baby während rund der Hälfte der Wachzeit, also jeden Tag während mindestens zwei bis vier Stunden die volle Aufmerksamkeit. Dazu gehört aber auch das Stillen und Füttern, das Baden, Windeln wechseln oder herumtragen. Kommunizieren Sie in dieser Zeit intensiv mit Ihrem Schätzchen.
Erzählen Sie ihm, was Sie gerade tun, was Sie denken, was Sie kochen, was Sie aufräumen, was Sie träumen und sich wünschen. Erklären Sie ihm die Umgebung, was Sie sehen – auch wenn Ihr Baby das alles noch nicht nachvollziehen kann. Denn Ihr Baby liebt Ihre Stimme. Das können Sie sich zu Nutze machen: Wenn Sie ein Buch oder eine Zeitung lesen möchten, nehmen Sie Ihr Baby auf den Arm und lesen Sie ihm laut vor. So informieren Sie sich und Ihr Baby geniesst Ihre Stimme.
Ruhe und Verarbeitung
In der anderen Hälfte der Wachphase lassen Sie Ihrem Baby Zeit und Ruhe, das Erlebte zu verarbeiten, und geben Sie ihm eine Chance, sich mit sich selbst zu beschäftigen. Beobachten Sie Ihr Baby einfach einmal, wenn es wach ist. Wie es mit seinen Fingern spielt, den Arm nach einem Mobile oder dem Stofftier ausstreckt, oder sein Beinchen aus dem Bettchen kickt. Kurz, wie es sich und seine Umgebung langsam wahrnimmt und kennenlernt.
In den ersten drei Monaten sind Babys vor allem an Gesichtern, Farben und Stimmen interessiert. Zwischen drei und sechs Monaten beginnt das Baby, seinen Körper und die Welt zu erforschen, indem es mit seinen Händen und Zehen spielt und fast alles in den Mund steckt. Auch das ist seine Art zu erforschen.
Sie können die Entwicklung Ihres Kindes fördern, indem Sie seinen Spieldrang unterstützen. Die Sinne Ihres Babys werden durch Ihr Gesicht, Ihre Erzählungen, auf Kartons aufgemalte schwarz-weisse Muster, die Bewegungen eines Mobiles oder eines Schattens gereizt und angeregt.
Rituale und Routine
Auch wenn für Sie die sich drehenden Püppchen über dem Wickeltisch keine Spannung verbreiten, für Ihr Baby ist das Nervenkitzel und Spielspass pur. Und keine Angst: Auch beim 100. Mal wickeln unter den drehenden Püppchen haben diese Ihren Reiz nicht verloren. Denn die Rituale und Routine geben Ihrem Baby Sicherheit. Die Sicherheit, die es braucht, um offen zu sein, die Welt weiter zu erforschen.
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Quellen:
- Foto: © 2013 Babywelten GmbH