

Zwillinge - wussten Sie, dass...
Zwillinge hatten schon immer etwas Faszinierendes an sich. Auch wenn Sie vielleicht im ersten Moment, als Sie gehört haben, dass Sie gleich zwei oder mehr Babys erwarten, ziemlich erschrocken sind, so dürfte die Freude bald überwiegen.
Babywelten hat 9 Fakten zusammengetragen, die Ihnen zeigen, dass Ihre Babys etwas ganz Besonderes sind:
1. Das Wort «Zwilling»
Das Wort Zwilling (zwiniling, gezwinele) kommt von «zwei» und bedeutet «was doppelt vorkommt», oder "wovon es ein Zweites gibt».
2. Wie häufig sind Zwillinge
2015 zählte man in der Schweiz 1605 Mehrlingsgeburten, davon 1580 Zwillingsgeburten. Das sind 1.85% aller Geburten (Total 85‘284 Geburten). 1
Es gibt immer mehr Zwillinge – vor allem zweieiige. Der Grund liegt in der wachsenden Anzahl von Hormontherapien, die mehr Eier reifen lässt, und der künstlichen Befruchtungen. Zudem sind die Frauen heute körperlich fitter als noch vor Jahren.
Weltweit ist jede 40. Geburt eine Zwillingsgeburt: Bei den Yoruba, einem Volk in Nigeria, ist jede 6. Geburt eine Zwillingsgeburt, in Japan nur rund jede hundertste. In Europa werden je nördlicher je mehr Zwillinge geboren.
3. Zwillingen in der Antike
Zwillinge galten schon immer als etwas Aussergewöhnliches. So glaubten die Römer und Griechen, dass Zwillinge entweder durch das Zutun eines Gotttes oder durch eine doppelte Vaterschaft entstehen. Kein Wunder, dass es in der antiken Mythologie über 80 Zwillingspaare gibt. Dazu zählen unter anderem «Castor und Pollux», die Zwillingsgötter des Morgen- und Abendsterns, oder «Romulus und Remus» (Foto rechts), die Söhne des Kriegsgottes Mars.
Später diskutierten die Gelehrten, ob es nur einen Koitus brauche, bei dem durch die Teilung von zu viel Samenflüssigkeit Zwillinge entstehen (Empedokles), oder ob es mehrere Samenergüsse braucht (Aristoteles).
4. Zwillinge in den Märchen
Viele spannende Geschichten handeln von Zwillingen wie «Das doppelte Lottchen», «Hanni und Nanni» oder «Fred und George Weasley» in den Harry-Potter-Romanen.
5. Gleich und doch nicht gleich
Selbst wenn vieles gleich ist – Zwillinge können kein perfektes Verbrechen begehen, da ihre Fingerabdrücke unterschiedlich sind. Die jedem Menschen ganz eigenen Fingerabdrücke entstehen übrigens in SSW 16.
Anders ist es hingegen mit der DNA. Wenn es sich um eineiige Zwillinge handelt, so können sie eine identische DNA haben. Dennoch gibt es Hunderte von genetischen Veränderungen in der frühen Entwicklung, die sich im späteren Leben dann zeigen. So kann es sein, dass ein Zwilling an Krebs erkrankt, der andere aber nicht. 3
Interessant ist die Erkenntnis, dass Zwillinge offenbar häufiger Linkshänder sind als Einzelkinder.
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Quellen:
- 1 Bundesamt für Statistik, Geburten, Geburtenhäufigkeit, www.bfs.admin.ch (Abrufdatum 11.11.16)
- 2 Shannen L. Robson, Ken R. Smith, Twinning in humans: maternal heterogeneity in reproduction and survival, May 2011.DOI: 10.1098/rspb.2011.0573, rspb.royalsocietypublishing.org (11.11.16)
- 3 The Tech, twins, 8.2014, genetics.thetech.org (11.11.16)
- 4 Bakker P, Autonomous languages of twins, 1987;36(2):233-8, www.ncbi.nlm.nih.gov (11.11.16)
- Fotos: Babywelten, Kohl Verlag, Trier