Mollige und gesunde Umgebung für Babys im Winter

  • Autor: Philipp Meier
  • Veröffentlicht am 5. Januar 2017

Babys müssen im Winter nicht nur warm eingepackt im Kinderwagen spazieren gefahren werden, sondern die Kleinsten sollten natürlich auch Zuhause eine angenehme Wohlfühlumgebung haben. Doch was können Eltern tun, damit sich das Baby beim Krabbeln oder im Bettchen behaglich fühlt und die Abwehrkräfte gestärkt werden?

Richtig betten und bekleiden

Als Schutz gegen die Kälte sollte das Baby nicht nur draussen, sondern auch drinnen immer warm eingepackt sein. Dabei ist es egal ob sich der kleine Liebling auf seiner Kuscheldecke befindet oder sich krabbelnd durch die Wohnung bewegt. Damit das Baby nicht auskühlt, sollte es unter der Kleidung einen dünnen Body aus Baumwolle tragen. Darüber am besten einen eng anliegenden Pullover oder ein Sweatshirt, das nicht zu dick gearbeitet ist, so dass das Baby noch ausreichend Bewegungsfreiheit hat.

Wichtig ist es zudem, immer die Füsse warm einzupacken. Socken aus Wollgemisch oder leichter Wolle schützen die Füße besser vor Kälte als Baumwollsocken. Schuhe sind zu vermeiden, denn diese können sich auf die gesunde Entwicklung der Füsse auswirken. Diese sollten die Kleinsten erst bekommen, wenn sie ihre ersten Laufversuche starten – was meist ab 14 Monaten der Fall ist.

Damit das Baby in der Nacht warm und kuschelig schläft, sollte es am besten in einen Schlafsack gepackt werden. So müssen sich auch keine Gedanken darüber gemacht werden, ob sich das Baby freistrampelt und friert. Die Materialien reichen von Baumwolle bis hin zu Fleece. Der Schlafsack sollte an Schultern, Hals und Armen gut sitzen und das Baby nicht unangenehm einengen, so dass es sich komplett darin ausstrecken kann. Um zusätzlich Wärme zu geben, kann das Köpfchen mit einer leichten Baumwollmütze bedeckt oder über den Schlafsack eine Decke aus leichter Wolle gelegt werden.

Tipps, damit das Baby gut schläft

Neben warmer Bekleidung sollten noch weitere Dinge beachtet werden, die für einen wohltuenden und gesunden Babyschlaf im Winter sorgen. Für eine angenehme Schlafumgebung sorgen zum Beispiel weiche Seitenpolster, die an den Gitterstäben des Betts befestigt werden. Die Raumtemperatur sollte etwa bei 18 Grad Celsius liegen.

Damit es dem Baby auch in der Nacht, wenn die Temperaturen draußen sinken, nicht unangenehm wird, die Rollläden schliessen, dies wirkt isolierend. Zusätzliche Wärme kann ein Infrarotstrahler bieten, dieser ist aber nicht so zu positionieren, dass er direkt ins Bettchen strahlt, sonst kann es dem Baby schnell zu warm werden. Zu einer optimalen Raumluft gehört ausserdem eine gewisse Luftfeuchtigkeit. Ist die Luft im Schlafraum zu trocken, können Luftbefeuchter aufgestellt werden. Die Luftfeuchte im Raum sollte aber nicht mehr als 55 Prozent betragen. Die Luftfeuchtigkeit ist mit einem Hydrometer messbar.

Auf die Bedürfnisse des Babys reagieren

Doch zu viel Wärme kann dem Baby ebenso zu schaffen machen wie zu viel Kälte. Um das Wohlbefinden des Kindes zu überprüfen, können einfache Anzeichen überprüft werden. Zu warm ist dem Baby unter anderem, wenn es sich der Nacken besonders warm und feucht anfühlt oder die Füße sehr warm sind. Kalte Zehen sowie ein kalter Bauch bedeuten oft, dass das Baby friert. Denn über Zehen und Finger verliert das Kleinkind zuerst an Körperwärme. Und hat es nach dem Spaziergang einen kalten Bauch, ist es vor dem nächsten Ausflug wärmer einzupacken.

Frieren kann zudem das Umherkrabbeln und Sitzen auf dem kalten Boden bewirken, was natürlich möglichst zu vermeiden ist. Aber die Meinung, dass sich das Kind dadurch schneller eine Blasenentzündung holen kann, ist nicht gänzlich zu bestätigen. Verantwortlich für eine Entzündung ist weniger die Kälte als vielmehr Krankheitserreger, wie Darmbakterien, die in die Harnröhre gelangen. Häufiges Windelwechseln und sorgsame Hygiene können einer Entzündung vorbeugen. Liegt jedoch bereits eine erhöhte Keimzahl vor, kann die Entzündung durch Bewegungen auf dem kalten Boden schneller in die Blase aufsteigen.

Abwehrkräfte stärken: Eigene und fremdbestimmte Massnahmen

Dennoch kann sich das Baby in der kalten Jahreszeit natürlich schnell eine Erkältung zuziehen. Da reicht es meist nicht, dass Kleinkind dick einzupacken und vor Zugluft zu schützen. Säuglinge verfügen jedoch noch über kein ausgeprägtes Immunsystem, sondern haben nur den so genannten Nestschutz. Dieser Schutz unterstützt die Kleinen in den ersten Lebensmonaten beim Kampf gegen Krankheitserreger. Über das Blut der Mutter gehen direkt über die Nabelschnur Antikörper in das Blut des Kindes. Je nachdem ob die Mutter einen Infekt durchmacht oder eine Impfung erhält, verfügt diese über mehr oder weniger Antikörper, die sie übertragen kann.

Das Kind arbeitet darüber hinaus selbst an seiner Abwehr. Durch zunehmende soziale Kontakte und Berührungen mit der Umwelt, kommt das Kind mit Erregern in Kontakt und baut so seine Immunabwehr auf. Um die Abwehrkräfte zu unterstützen, helfen nicht nur Nestschutz, Stillen oder Impfungen. Das Kind sollte nicht vor anderen Kinder abgeschirmt werden, denn so kann das Immunsystem nicht lernen, mit den Viren und Keimen umzugehen. Außerdem sollten in der Wohnung nicht alle Bakterien vernichtet werden. Zu viel Sauberkeit macht Kinder anfälliger für Infektionen und kann schneller Allergien auslösen. Natürlich ist eine hygienische Umgebung wichtig, aber dennoch darf der Raum ruhig einmal etwas staubig sein – muss nicht immer klinisch rein sein.

Um das Immunsystem von Babys zu stärken, ist das Stillen zunächst jedoch die beste Methode, da sich in der Muttermilch Abwehrstoffe befinden. Doch auch später ist es wichtig, bei der Ernährung auf gewisse Spurenelemente zu achtem, die das Immunsystem stärken:

  • Zink sorgt für die Produktion von Antikörpern und ist unter anderem in Fisch, Fleisch und Vollkornprodukten enthalten.
  • Eisen ist wichtig für die Bildung roter Blutkörperchen und ist unter anderem in Rote Bete, Hülsenfrüchten oder Brokkoli enthalten.
  • Selen zählt zu den wichtigsten Antioxidantien, die den Körper vor gefährlichen freien Radikalen schützen. Selen befindet sich zum Beispiel in Getreide oder Thunfisch.
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Quellen:

  • Foto: Photocreo Bednarek – Fotolia.com