Spielen und Basteln macht Kinder schlau

  • Autor: Pascal Dali
  • Veröffentlicht am 20. September 2023

Die ersten Lebensjahre sind entscheidend für die geistige und körperliche Entwicklung von Kleinkindern. Spielen und Basteln kann hier wichtige Entwicklungsschritte unterstützen

Die ersten Lebensjahre spielen für die geistige und körperliche Entwicklung von Kleinkindern eine entscheidende Rolle. In dieser Zeit sammeln sie grundlegende Erfahrungen und Fähigkeiten, die relevant für ihr zukünftiges Lernen sind. Viele Eltern möchten ihren Nachwuchs optimal fördern. Krabbelgruppen, Babyschwimmen, Babyzeichensprache – es gibt eine Vielzahl von Kursen für jede Altersgruppe. Die ersten starten gleich im Wochenbett. Doch um den Nachwuchs richtig zu fördern und nicht zu überfordern, sollte jeder Ansatz rein spielerisch sein.

Wie Babys die Welt erkunden

Kinder sind von Natur aus neugierig und erkunden die Welt mit allen Sinnen. Schon im Säuglingsalter nehmen sie visuelle Reize intensiv wahr. Der Geschmackssinn ist jedoch besonders ausgeprägt. Kleinkinder stecken alles in den Mund und erkunden Gegenstände durch Geschmack und Oberfläche. Dies ist für sie ein wichtiger Lernprozess, der ihnen hilft, die Welt zu verstehen.

Auch über die Haut und die Hände entwickeln die Kleinen ein sensorisches Verständnis für die Umwelt. Mit etwa sechs Monaten ist der Zeitpunkt, ab wann Babys anfangen können zu krabbeln und ihre Umwelt so aktiv erforschen. Die Lernfreude und Neugier der kleinen Knirpse ist bemerkenswert und scheinbar unstillbar. Da stellt sich die Frage, ob Babys überhaupt zusätzlich motiviert und gefördert werden müssen.

Kinder brauchen eine sichere Experimentierumgebung

Kleinkinder wollen die Welt spielerisch entdecken – und das in ihrem eigenen Tempo. Sie konzentrieren sich auf eine Aktivität und schulen damit automatisch ihre Wahrnehmung. Selbst das Herumtollen und Toben fördert ganz nebenbei ihre Koordination. Aus diesem Flow sollte man sie möglichst nicht herausreissen, denn hier bildet sich die Fähigkeit für Konzentration und Aufmerksamkeit. Zudem wollen Kinder eigenständig forschen. Wird ihnen zu viel erklärt oder vorgeschrieben, verlieren sie schnell den Spass am Lernen. Eltern können trotzdem viel tun, um ihre Sprösslinge im Entwicklungsprozess zu fördern. Ihre wichtigste Rolle besteht darin, eine Umgebung zu schaffen, in der das Kind sicher experimentieren kann, ohne sich und andere zu verletzen. Dies stärkt das Urvertrauen und schafft gleichzeitig eine starke Bindung in der Familie. Auch wenn Kinder spielen und basteln, erschaffen sie sich eine Welt, in der sie auf kreative Weise Zusammenhänge erkennen und Probleme lösen.

Die Natur mit allen Sinnen entdecken – so geht es

Unsere schnelllebige und digitalisierte Umwelt macht es Kindern immer schwerer, ganzheitliche Eindrücke zu sammeln und ihre Wahrnehmung zu entwickeln. Doch Kinder wollen ihre Sinne benutzen und probieren gern etwas Neues aus – beispielsweise Bilder aus buntem Laub gestalten oder duftende Kürbisse schnitzen.

Für das Herbstbasteln bietet das Medium Internet zahlreiche inspirierende Ideen und Anleitungen, um Sinneserfahrungen und Spass zu verbinden und den Tastsinn zu stärken. Schule, Fernsehen, Smartphone und Computerspiele reduzieren die Sinnesreize vornehmlich auf das Hören und das Sehen. Die Tastempfindungen verlieren zunehmend an Bedeutung – mit der Folge, dass auch die feinmotorischen Fähigkeiten vieler Kinder leiden. Kinder brauchen jedoch kontinuierliche Anregung aller Sinne, denn diese bilden die Grundlage für jegliche Erfahrung mit der Umwelt. Es macht einen grossen Unterschied, ob sie etwas über Blätter und Kastanien lernen und Bilder davon betrachten, oder ob sie mit Naturmaterialien kreativ werden dürfen. Beim Basteln mit Kindern sollte immer genügend Material vorhanden sein. Im Idealfall sammelt ihr es gemeinsam im Wald. Je vielfältiger das Bastelangebot ist, umso mehr Spass macht es den Kleinen

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