

Osterbräuche im deutschsprachigen Raum
Im christlichen Glauben wird an Ostern die Kreuzigung und anschliessende Auferstehung von Jesu Christi gefeiert. Dazu haben sich zahlreiche Bräuche im Laufe der Jahrhunderte entwickelt, von denen einige heidnischen Ursprungs sind.
Ostereier und Osterhase
Die meisten Bräuche drehen sich um Ostereier und Osterhasen. Lesen Sie dazu:
- Warum bringt der Osterhase die Ostereier?
- Eier bemalen - mit natürlichen Farben
- Spiele rund um Ostern
Eiertütscha
Woher der Brauch des „Eier-Tütsche“ stammt weiss niemand mehr. Sicher ist nur: Das Eiertütsche gehört natürlich in allen Gegenden zu Ostern.
In Bern allerdings treffen sich am Ostersonntag Jung und Alt um 10 Uhr auf dem Kornhausplatz in der Altstadt zum "Eiertütscha".
Lesen Sie dazu auch: Spiele rund um Ostern
Zwänzgerle
Beim Zwänzgerle geht es auch um Eiertütsche - aber auch um Geld: Erwachsene werfen ein 20-Rappenstück gegen ein hartgekochtes Ei. Bleibt der Zwänzger stecken, gehören Ei und Geld den Erwachsenen. Prallt das Metall hingegen ab, so dürfen die Kinder die 20 Rappen und das Ei behalten - was wohl meistens der Falls ein wird.
Dieses Tradition wird vor allem am Ostermontag ab 10 Uhr in Zürich gespielt.
Blaueierschwimmen
In der Seebadi in Unteruster spielt sich am Ostermontag jeweils ab 14 Uhr ein besonderes Spektakel ab: Das Blaueierschwimmen. Der Name stammt nicht von "blaugefrorenen Eier" der männlichen Teilnehmer sondern davon, dass man sich vom Sprungturm, der rund 20 Meter vom Ufer entfernt ist, ein blaues Ei fischen muss.
Der Erlös des Events, das 2005 ins Leben gerufen wurde, wird für Umweltprojekte verwendet.
Les Pleureuses
Am Karfreitag um 15 Uhr setzt sich in der Welschschweiz in einigen Orten der Trauerzug der "Les Pleureuses" (Klageweiber) in Bewegung. Die schwarz gekleideten, verhüllten Klageweiber folgen der Jungfrau Maria, die von einem jungen Mädchen dargestellt wird. Vor ihr schreitet ein Büsser in schwarzer Kutte mit einem grossen Kruzifix.
Die Klageweiber tragen auf scharlachroten Kissen die Marterwerkzeuge Christi: Dornenkrone, Geissel, Nägel, Hammer, Zange und das Schweisstuch der heiligen Veronika. Während dieser Zeit widerhallen in der ganzen Stadt Gesänge und Gebete, die von der Gemeinschaft der Gläubigen aufgenommen werden.
Der Brauch knüpft an eine alte Tradition des 15. Jahrhunderts an: die Prozession der Kreuztragung als lebendige Darstellung des Geheimnisses der Passion und gleichzeitige Bussübung.
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Quellen:
- MySwitzerland, Die Pleureuses von Romont (FR), www.myswitzerland.com (25.3.2015)
- Theology.de, Osterbräuche - Europa & weltweit, www.theology.de (Abrufdatum 25.3.2015)
- Fotos. Babywelten GmbH - Adrian Michael, Malchen53, Tom Krueper, J Lunau by wikipedia