

Samichlaus-Bräuche in der Schweiz
Gemäss Überlieferung geriet der Brauch des bärtigen St. Nikolaus, der um die Weihnachtszeit den Kindern Nüsse, Früchte und süsse Geschenke bringt, lange in Vergessenheit. Erst Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Gestalt des Santaclaus – oder eben des St. Nikolaus – in Amerika wieder zu Leben erweckt: Coca Cola entdeckte den rot bekleideten Nikolaus als Werbeträger!
Nikolaus als Christkind
In der Schweiz jedoch kennt man den Nikolaus schon viel länger. So brachte bereits im 18. und 19. Jahrhundert in der Stadt Zürich, in Appenzell Ausserrhoden und im Sarganserland am Heiligabend nicht das Christkind, sondern eben der Chlaus (St. Nikolaus) die Geschenke.
In den Kantonen Aargau, Glarus, St. Gallen und Zürich überraschte der Chlaus an Silvester die Kinder mit tollen Sachen.
Der Samichlaus und der Christbaum
In der Stadt Zürich brachte der Chlaus nicht nur Geschenke, sondern aus dem Wald gleich noch den geschmückte Chistbaum. Der hiess um 1800 aber noch Chlausbaum.
Der grösste Chlaus der Welt
In St. Nikolaus im Wallis steht jedes Jahr der grösste Chlaus der Welt. Der 36.5 Meter hohe Kirchturm der 350 Jahre alten Niklauskirche. Am 6. Dezember wird sie jeweils als Samichlaus verkleidet und strahlt damit rot-weiss über das ganze Dorf.
Doch woher kommt der Name St. Nikolaus: Der Legende nach wurde an diesem steilen Berghang die alte Kirche von einer Lawine verschüttet. So beschlossen die Leute, an einer anderen Stelle, wo es nicht so gefährlich ist eine neue Kirche zu bauen. Doch als man mit dem Bau begann, verschwanden jede Nacht auf geheimnisvolle Weise Baumaterial und die Bauinstrumente. Man fand es am Morgen stets an jeder Stelle wieder, wo die alte Kirche stand.
Eines Abends erzählten zwei Hirtenknaben, sie hätten im Berg zwei Kobolde gesehen. Die Kobolde wollten den grossen Felsen lösen und ins Tal werfen. Der eine sollte unten die Stützen des Berges losgraben. Der andere oben den Berg hinabstossen.
Beide machten sich mit voller Kraft ans Werk. Doch es klappte nicht. Der Berg bewegte sich keinen Zentimeter.
So wurde der untere Kobold wütend, feuerte den Gehilfen an: „Choluremi zich!“ (Zieh fest!). Dieser heulte laut: „Ds Glasi laht nit!“ (Der Heilige Nikolaus lässt es nicht zu!).
Weil der Heilige Nikolaus den Berg nicht herunterstürzen liess, wurde dann an der Stelle, wo die alte Kirche steht, die heutige Kirche zu Ehren des St. Nikolaus gebaut.
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Quellen:
- Schweizer Idiotikum, www.idiotikon.ch (Abrufdatum 21.10.15)
- Fotos: HOC Northwest Chapter Schweiz, Miles Studio by Fotolia.com, matthias Zeppter by wikipedia