10 Hausmittelchen gegen Fieber
Wie sagt das Sprichwort so schön: Eine Grippe dauert mit Arzt sieben Tage und ohne eine Woche. Dem ist leider so. Denn gegen den Grippevirus ist kein Kraut gewachsen oder Medikament entwickelt.
Allerdings können Sie die Symptome des Fiebers etwas mildern, damit es Ihrem Kind besser geht. An und für sich hat zwar Fieber eine heilende Funktion: Es regt das Immunsystem und die Durchblutung an. Fieber kann Ihrem Kind also helfen, möglichst schnell wieder gesund zu werden.
Aber hohes Fieber ist auch anstrengend und kann, wenn es immer weiter ansteigt auch gefährlich werden. Wir haben hier Hausmittelchen zusammengestellt, damit Sie nicht gleich zu fiebersenkenden Medikamenten greifen müssen.
Wichtig: Kontaktieren Sie sofort die Kinderärztin/den Kinderarzt, wenn
- die Temperatur über 37,8 Grad steigt, wenn Ihr Baby, jünger als drei Monate ist,
- die Temperatur über 38,2 Grad steigt, wenn Ihr Baby zwischen drei und sechs Monate alt ist,
- die Temperatur über 39,2 Grad steigt, wenn Ihr Baby, älter als sechs Monate ist,
- in jedem Fall, wenn das Fieber länger als drei Tage dauert oder über 40 Grad Celsius ansteigt.
Die 10 Hausmittelchen
- Viel Bettruhe, damit der Körper die Energie für die Heilung einsetzen kann.
- Lüften Sie das Zimmer regelmässig und halten es nicht zu warm.17 bis 18 Grad im Schlafzimmer sind ideal.
- Kontrollieren Sie die Körpertemperatur: Wenn es sehr heiss hat (Schweiss im Nacken), ziehen Sie ihm einige Kleider aus oder legen Sie das Deckbett zurück, damit der Körper auskühlen kann. Wenn es friert oder gar Schüttelfrost hat, ziehen Sie es wieder an und decken es sorgfältig zu - Achtung: Die Decke darf nie über das Köpfchen Ihres Babys rutschen.
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Lassen Sie Ihr Kind viel trinken , um den Flüssigkeitsverlust durch Fieber und Schnupfen auszugleichen. Bei Kindern, die bereits Beikost erhalten, können Sie Folgendes geben:
- Rotbusch-Tee enthält das Flavonid Asphalatin, das stärkt das Immunsystem.
- Lindenblüten- und Holunderblütentee fördern das Schwitzen.
- Verdünnte Fruchtsäfte: Holundersaft im Verhältnis 1 zu 3 mit Wasser mischen, erhitzen und möglichst warm trinken. Dann ab ins Bett zum Schwitzen.
- Bouillon: Das enthaltene Zink stärkt das Immunsystem. Würzen Sie die Suppe mit Knoblauch, Zitronengras und Ingwer, dann wirkt die Bouillon noch besser.
- Kühlende Speisen: Geben Sie Ihrem Kind, sofern es schon Beikost nimmt, gefühlte Nahrungsmittel wie Glace oder Joghurt, um den Körper zu unterstützen, sich von innen abzukühlen.
- Vitamine: Geben Sie Ihrem Kind, sofern es schon Beikost nimmt, viel rotes Gemüse und Früchte wie Rüebli, Peperoni, Tomaten, Randen etc. - das bringt Vitamin C für die Stärkung des Immunsystems.
- Wadenwickel: Tauchen Sie Handtücher in lauwarmes Wasser und wickeln Sie die nassen Tücher um die Waden Ihres Kindes. So werden die Waden gekühlt. Wechseln Sie die Tücher nach 15 bis 18 Minuten aus und wiederholen Sie die Wickel zwei bis dreimal. Sie können auch Essigwasser nehmen – also dem lauwarmen Wasser etwas Essig beigeben.
- Achtung: Geben Sie kranken Kindern nie Medikamente, die Salicylaten enthalten (Aspirin, Alcacyl etc.). Im Zusammenhang mit Fieber können Salicylate bei Kindern eine zwar seltene, aber lebensgefährliche Krankheit verursachen, das Reye-Syndrom. Lesen Sie dazu auch: Diese Medikamente sind für Kinder tabu
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Homöopathie: Auch homöopathische Mittel können bei Fieber helfen. Geben Sie 5 Globuli des passenden Mittels in der Potenz D12, oder 1 Tablette dreimal im Abstand von 30 Minuten. Senkt sich das Fieber, können Sie das Mittel je nach Bedarf stündlich bis alle zwei Stunden und ab dem nächsten Tag dreimal pro Tag geben. Sobald das Fieber abgeklungen ist, sollten Sie kein Mittel mehr geben. Wenn Sie unsicher sind oder zwei Mittel keine Besserung gebracht haben, lassen Sie sich von einem Homöopathen oder in der Apotheke/Drogerie beraten. Folgende homöopathischen Heilmittel können fiebersenkend wirken:
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Aconitum (Sturmhut): Wenn kalte Luft, ein Schrecken, Ärger, ein Schock oder Angst das Fieber ausgelöst haben und es heftig und stürmisch ist. Meist abends ab 19 Uhr. Die Haut des Kindes ist blass, trocken, heiss, die Pupillen eng. Es schwitzt nicht und hat viel Durst und Angst.
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Belladonna: Wenn das Fieber durch Sonne, Schwitzen, Unterkühlung, Aufregung, Anstrengung ausgelöst wurde. Auch bei Belladonna beginnt das Fieber plötzlich und heftig, aber eher morgens. Der Kopf Ihres Kindes ist heiss und rot, die Füsse und Hände hingegen kalt. Die Pupillen sind weit. Ihr Kind hat wenig Durst. Es scheint, als würden Sonne, Licht, Berührung, Bewegung und Hinlegen die Krankheit nur verschlimmern. Selten treten auch Fieberphantasien auf.
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Ferrum phosphoricum ist das Kinderfiebermittel schlechthin. Es kann bei Fieber, ausgelöst durch bakterielle Infektionen eingesetzt werden, aber auch bei Ohrenschmerzen. Auch hier beginnt das Fieber plötzlich am Nachmittag oder nachts zwischen 4.00 Uhr und 6.00 Uhr. Die Haut Ihres Kindes fühlt sich trocken und heiss an. Ihr Kind fröstelt aber. Zu Beginn hat es viel Durst, je höher das Fieber aber steigt, desto weniger trinkt es. Dem Kind geht es soweit auch gut, es mag spielen, will sich aber nicht bewegen und ist reizbar.
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Gelsemium: Bei Fieber durch Unterkühlung (Reaktion oft erst Tage danach). Das Fieber steigt langsam bis max. 38 Grad Celsius an und ist eher mild. Es dauert rund drei Tage bis eine Woche und erreicht seinen Höhepunkt jeweils zwischen 16.00 und 17.00 Uhr. Zum Fieber kommen Kopfschmerz, Frösteln und eine grosse Müdigkeit mit Teilnahmslosigkeit. Ihr Kind hat keinen Durst.
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Eupatorium: Bei Fieber, ausgelöst durch Kälte. Das Fieber ist mild und dauert rund drei Tage bis eine Woche und erreicht seinen Höhepunkt jeweils zwischen 7.00 und 9.00 Uhr morgens. Zum Fieber kommen Muskel- und Knochenschmerzen (Zerschlagenheitsgefühl) und das Baby hat viel Durst auf kaltes Wasser. Betroffen von der Erkrankung können auch die Nasennebenhöhlen und Bronchien sein.
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Pulsatilla: Ihr Kind ist weinerlich und will, dass Sie immer da sind. Es will aber nicht reden. Von einem Moment auf den anderen kann es weinen oder teilnahmslos wirken. Es deckt sich immer wieder auf, leckt sich häufig die Lippen. Die Venen sind angeschwollen.
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Als Alternative zu fiebersenkenden, pharmazeutischen Zäpfchen gibt es auch ein homöopathisches Fieberzäpfchen: Viburcol, das oft empfohlen wird.
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