
Entwicklung der Sprache
Mit drei Monaten lernt Ihr Kind bereits auch die ersten Wörter wie "Mama" oder "Baba".
Die meisten Kinder wachsen heute in einer Kleinfamilie auf: Mami, Papi und manchmal noch ein Geschwisterchen. Das ist ganz anders als früher, als Kinder in einer Grossfamilie gross geworden sind.
Nebst Mami und Papi, darüber sind sich viele Experten einig, brauchen Kinder weitere Personen wie beispielsweise Grosseltern, Onkel, Tanten etc. Sie alle können den Kindern viel beibringen, das sie von den Eltern nicht lernen können. Nicht ohne Grund besagt daher ein afrikanisches Sprichwort: Um ein Kind aufzuziehen, braucht es ein ganzes Dorf.
Nebst Erwachsenen brauchen Kinder auch gleichaltrige Gspänneli. "Kinder brauchen für eine gute Entwicklung andere Kinder”, erklärt der renommierte Schweizer Kinderarzt Remo Largo immer wieder. Deshalb seien Kitas auch so wichtig geworden.
Kinder würden vor allem profitieren, wenn sie früh durch den Besuch einer Spielgruppe oder einen Hort in den Kontakt mit anderen Kindern kommen. Das zeigt auch eine Studie der Kinder- und Jugendpsychiatrie der Uniklinik Dresden. In einer Untersuchung von 4000 Kindern im Einschulungsalter konnte nachgewiesen werden, dass Kinder, die schon in den ersten zwei Lebensjahren fremdbetreut wurden, später seltener an psychischen Störungen leiden.
Bei Kindern, die erst mit drei oder vier Jahren enger mit Gleichaltrigen in Kontakt kamen, war die Wahrscheinlichkeit für psychische Auffälligkeiten wie Hyperaktivität doppelt so hoch. Das heisst: Je früher ein Kind in eine Kita kommt, desto niedriger ist das Risiko für psychische Störungen. Dieser Effekt zeigt sich unabhängig von der sozialen Schicht und Lebensweise, also egal ob es sich um ein Kind von Alleinerziehenden oder Paaren, von Akademikern oder bildungsfremden Eltern handelt.
Gemäss dem Verfasser der Studie seien die Eltern selbstverständlich wichtig für die frühe Entwicklung des Kindes. Doch es sei nicht förderlich, wenn sie 24 Stunden pro Tag mit ihm zusammen seien.