Intrazytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI)

  • Autor: Redaktion Babywelten
  • Veröffentlicht am 23. März 2016

Die ICSI ist eine spezielle Inseminationsmethode, die im Rahmen einer In-Vitro-Fertilisation IVF angewendet wird. Babywelten erklärt, wie es geht.

Die ICSI ist eine spezielle Inseminationsmethode, die im Rahmen einer In-Vitro-Fertilisation angewendet wird.

Die ICSI wird seit 1992 durchgeführt und zwar immer dann, wenn schwerst veränderte Spermiogrammbefunde vorliegen, die mit anderen Behandlungsmethoden nicht oder nicht erfolgreich therapiert werden konnten. Ebenfalls kommt ICSI bei der so genannt unerklärten Sterilität zum Einsatz, wenn auch mit einer IVF keine Schwangerschaft entstanden ist.

Wann wird eine ICSI gemacht?

Eine ICSI wird immer nur nach genauen Abklärungen des Mannes durch einen Spezialarzt eingesetzt. Er wird eine ICSI vorschlagen, wenn das Sperma des Mannes sehr schlecht ist oder wenn der Mann zu wenig Sperma produziert. Das kann beispielsweise auch sein, wenn der Mann eine irreversible Vasektomie (durchtrennte Samenleiter) hatte oder aus anderen Gründen gar keine Spermien in seinem Samenerguss hat.

Auch bei Blockaden in seinen inneren Geschlechtsorganen oder Produktionsproblemen im Hoden kann diese Methode angewendet werden - nach einer erfolgreicher Probeentnahme aus dem Hodengewebe.

Eine ICSI wird oftmals auch bei einer IVF mit Sperma eines Spenders gemacht, damit man sicher sein kann, dass die Befruchtung auch geklappt hat.

Sollten in der Familie der Mutter Erbkrankheiten ein Problem sein, kann bei einer ICSI auch eine sogenannte Polkörperdiagnostik (PKD) gemacht werden, mit der schwere, unheilbare, genetische Fehlbildungen der Eizelle entdeckt werden können.

2014 wurden in der Schweiz 9'023ICSI-Behandlungen druchgeführt.

Ablauf einer ICSI

Für Sie als Frau gibt es keinen Unterschied, ob Sie nur eine IVF haben oder zusätzlich noch eine ICSI. Der Ablauf ist gleich wie bei der IVF. Lesen Sie dazu: Ablauf einer In-vitro-Fertilisation (IVF)

Der Unterschied liegt beim Mann: Wenn er in seinem Ejakulat Spermien hat, dann kann er in einen Becher masturbieren – wie bei der IVF.

Aus der Samenflüssigkeit wird dann ein einzelnes Spermium genommen, das mit einer sehr feinen Glaspipette direkt ins Ei gespritzt wird. Das hat den Vorteil, dass das Spermium nicht erst die zähe, äussere Hülle des Eis durchdringen muss, sondern dass es sofort in der Mitte des Eis ankommt.

Hat das Ejakulat keine Spermien, können diese oftmals aus dem Nebenhoden (Mikrochirurgische epididymale Spermienaspiration MESA) oder gar aus dem Hodengewebe (testikuläre Spermienextraktion TESE) entnommen werden. Dazu allerdings wird der Mann unter Narkose gesetzt und die Biopsie wird von einem Urologen durchgeführt.

Ablauf einer ICSI
Das ausgewählte Spermium wird mit einer feinen Kanüle aufgenommen. Die Eizelle, links mit einer Saugkanüle festgehalten, wird punktiert. Die Zellmembran dellt sich nach innen, ist aber noch nicht durchstochen. Das Sperma wird injziert. Nun müssen sich Eizelle und Spermium verbinden - dann erst ist die Befruchtung geglückt.

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