Intrazytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI)
Kosten und Erfolgsquote
Die Behandlung kostet pro Zyklus ab ca. 4'000 Franken plus die notwendigen Medikamente (500 bis 2'500 Franken). Die Krankenkassen übernehmen keine Kosten für eine ICSI-Behandlung und die dafür notwendige Hormonbehandlung.
Die Chancen für eine Schwangerschaft sind in den letzten Jahren gestiegen: So wurden 2002 noch 33.2% nach einer IVF oder ICSI schwanger, so wurden 2012 bereits 35.9% der behandelten Frauen schwanger.
Am UniversitätsSpital Zürich beträgt die Schwangerschaftsrate nach In-Vitro-Fertilisation (IVF) und nach ICSI rund 40%. Da oftmals mehrere Behandlungszyklen notwendig sind, gibt das Universitätsspital an, mit IVF und ICSI rund sieben von zehn Paaren zu einem Baby verholfen zu haben.
Nachteile und Risiken
Grundsätzlich kann ein Baby, das duch ICSI gezeugt wurde, genau gleich heranwachsen, wie ein Kind, das ganz normal gezeugt wurde. Allerdings haben Forscher statistisch belegen können, dass bei rund vier von 100 ICSI-Babys Missbildungen des Harn- und des Geschlechtssystems, vor allem bei Jungen, auftreten können. Das liegt wahrscheinlich auch daran, dass die Spermienqualität grundsätzlich nicht optimal ist.
Das Risiko einer Missbildung ist gemäss Studie bei ICSI-Babys fast dreimal so hoch wie bei Babys, die auf natürliche Weise gezeugt wurden. Deshalb empfehlen die Fachleute auch, bei einer Schwangerschaft einen pränatalen Test (Aminozentese , Chorionzottenbiopsie) durchführen zu lassen, wenn Sie sicher gehen wollen, dass Ihr Baby keine Chromosomenfehlbildung hat.
Die gleiche Studie ergab, dass die Wahrscheinlichkeit für Kinder, die durch ICSI und Standard IVF empfangen wurden, eine ernste Kinderkrankheit, einen medizinischen Eingriff oder eine Operation bis zu ihrem fünften Lebensjahr zu haben, grösser ist als bei Kindern, die auf natürliche Weise gezeugt wurden.
Auch eine in Deutschland in der 90er Jahre durchgeführte Studie mit über 2‘600 ICSI-Schwangerschaften, zeigte eine höhrere Rate an Fehlbildungen: So wies jedes 12. ICSI-Kind eine Fehlbildung gegenüber den natürlich gezeugten Kindern mit einer Rate von 15 auf 100 Kinder.
Die Fehlbildungen betrafen hauptsächlich Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems und des externen Urogenitaltraktes.
Es ist auch nicht auszuschliessen, dass, sollten Sie einen Jungen bekommen, er dieselben Fruchtbarkeitsprobleme wie sein Vater hat.
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Quellen:
- Bundesamt für Statistik, Bundesamt für Statistik, www.bfs.admin.ch (23.3.2016)
- Frauenärzte im Netz www.frauenaerzte-im-netz.de (3.2013)
- Universitätsspital Zürich, Broschüre „Kinderwunsch“ (8. 2011) / www.repro-endo.usz.ch
- Fotos: Copyright by Clinica e centro de pesquisa em reprodução humana, Roger Abdelmassih