In-Vitro-Fertilisation (IVF)
Die In-Vitro-Fertilisation (IVF) ist eine Befruchtung der Eizelle im Reagenzglas (vitro= Glas). Das, was sonst im Körper der Frau geschieht, wird hier unter Beobachtung eben ausserhalb des Körpers durchgeführt. Umgangssprachlich nennt man dies oftmals auch „künstliche Befruchtung“, weil der Ort der Befruchtung „künstlich“ ist.
Die Befruchtung selbst allerdings geschieht ganz natürlich: Ein Spermium muss ohne Zutun in das Ei eindringen.
Die „Befruchtung im Glas“ – wurde in den 60er und 70er Jahren von Robert Edwards, der 2010 dafür den Nobelpreis für Medizin erhielt und Patrick Steptoe entwickelt. Das erste Baby aus dem Reagenzglas wurde 1978 in Grossbritannien geboren. Seither haben Tausende von Paaren ein gesundes Baby dank der künstlichen Befruchtung zur Welt gebracht.
Wann wird eine IVF gemacht?
2014 wurden in der Schweiz 2'114 Behandlungen mit IVF gemacht - im Vergleich mit ISCI, wo 9'023 Behandlungen stattfanden.
Gemäss Statistik liegen die Gründe, dass sich ein Paar für eine IVF/ICSI entscheidet, in den meisten Fällen beim Manne: Die Sterilität des Mannes war 2014 in 40.6 Prozent der Fälle ausschlaggebend, nur bei 17.3 Prozent lagen die Ursachen eindeutig bei der Frau.
Bei jedem dritten Paar musste bei beiden eine Unfruchtbarkeit festgestellt werden und in rund 12% konnte die Ursache nicht ermittelt werden.
Eine In-Vitro-Fertilisation wird gemacht wenn,
- Ihre Eileiter verschlossen, beschädigt oder nach einer Operation entfernt wurden . Das heisst, Ihr Ei hat keine Möglichkeit, von selbst in die Gebärmutter zu kommen.
- alle anderen medizinischen Reproduktionstechniken nicht zum Erfolg geführt haben.
- die Qualität der Samen Ihres Partners sehr schlecht sind. Oftmals kommt es dann auch noch zu einer ICSI.
Viele Reproduktionszentren in der Schweiz machen eine IVF-Behandlung nur bei Frauen, die den 44. Geburtstag noch nicht gefeiert haben. Denn die Erfolgschancen sinken auch bei dieser Behandlung mit dem zunehmenden Alter der Frau.
Zudem darf eine IVF nur bei heterosexuellen Paaren durchgeführt werden, die in einer stabilen Partnerschaft sind.
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Quellen:
- Andrew D. u.a., Live-Birth Rate Associated With Repeat In Vitro Fertilization Treatment Cycles, doi:10.1001/jama.2015.17296, jama.jamanetwork.com (Abrufdatum 27.12.2015)
- Bundesamt für Statistik, Medizinisch unterstützte Fortpflanzung, www.bfs.admin.ch (23.3.2016)
- Jennifer L. Marino, Vivienne M. Moore, Kristyn J. Willson u.a., Perinatal Outcomes by Mode of Assisted Conception and Sub-Fertility in an Australian Data Linkage Cohort, January 08, 2014, DOI: 10.1371/journal.pone.0080398, www.plosone.org (10.1.14)
- Universitätsspital Zürich, Broschüre „Kinderwunsch“ (8. 2011) / www.repro-endo.usz.ch
- Wunschkinder, www.wunschkinder.net (3.2013)
- Fotos: © Monkey Business - Fotolia.com