

Wieder mehr IVF/ICSI in der Schweiz
In der Schweiz war die Zahl der Paare, die ihren Kinderwunsch durch die Reproduktionsmedizin unterstützen, seit 2010 rückläufig. Allerdings ist für 2014 wieder ein leichter Anstieg von 7% zu beobachten. 6'269 Paare mit Kinderwunsch (2013: 6´180 )haben sich einer In-vitro-Fertilisation bzw. ICSI-Behandlung unterzogen. Das führte zu 1955 Geburten (2013: 1891) - ein Plus von 3%.
Alter der Eltern
Das Durchschnittsalter der Frauen, die 2014 eine Erstbehandlung begannen, lag bei 36,2 Jahren. Die Partner waren durchschnittlich 39,9 Jahre alt.
Während 2007 das Durchschnittsalter der behandelten Frauen noch bei knapp unter 36 Jahren lag, ist es inzwischen auf 36.2 Jahre gestiegen (Erstbehandlung):
- 28.3% der Frauen waren jünger als 34 Jahre,
- 41.5% zwischen 35 und 39 Jahre alt,
- jede 5. Frau war zwischen 40 und 44 Jahre
- und 31 Frauen (0.8%) über 45 Jahre alt.
Auch die künftigen Väter werden immer älter: 2002 lag das Durchschnittsalter bei 38.9 - im Jahr 2013 bei 39.4 Jahre, wobei der jüngste Mann 22 Jahre, der älteste 64 Jahre alt war. Der Rekord wurde im Jahre 2008 verzeichnet, als der Samen eines 73-jährigen für eine IVF verwendet wurde.
17% der behandelten Frauen wohnen im Ausland. 6% der Paare nahmen eine Samenspende in Anspruch.
Mehr Behandlungszyklen
Rund jede dritte Frau musste jedoch mehrere Behandlungszyklen abwarten, bis sie wirklich schwanger wurde. Im Schnitt waren dies 1,8 Behandlungszyklen (2013: 1.74 und 2002: 1.55).
72% der Schwangeren konnten schliesslich auch ein Baby gebären. Davon waren 17% Mehrlingsgeburten:
- 272 Zwillinge
- 8 Drillinge.
Das sind 9-mal mehr als bei einer natürlichen Empfängnis.
Im Vergleich dazu:
- 2013 wurden 250 Zwillings- und 4 Drillingsgeburten gezählt
- 2012 waren es 297 Zwillings- und 10 Drillingsgeburten,
- 2011 301 Zwillingsgeburten und 13 Drillingsgeburten.
Diese Zahlen beziehen sich nur auf IVF und ICSI. Die künstliche Befruchtung (Insemination IUI) wird hier nicht berücksichtigt.
Gründe für eine IVF/ICSI
Gemäss Statistik liegen die Gründe, dass sich ein Paar für eine IVF/ICSI entscheidet, in den meisten Fällen beim Manne: Die Sterilität des Mannes war 2014 in 40.6% der Fälle ausschlaggebend (2013: 39.5%), nur bei 17.3 %lagen die Ursachen eindeutig bei der Frau (2013: 16.6%).
Bei jedem dritten Paar musste bei beiden eine Unfruchtbarkeit festgestellt werden und in rund 12% konnte die Ursache nicht ermittelt werden.
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Quellen:
- Bundesamt für Statistik (BFS) Bundesamt für Statistik, www.bfs.admin.ch (23.3.2016)