Umweltgifte, die den Kinderwunsch behindern

  • Autor: Redaktion Babywelten
  • Veröffentlicht am 19. November 2017

In unserer Umgebung hat es viele chemikalische Stoffe, die unser negativ beeinflussen. Sie können auch Ursache für einen unerfüllten Kinderwunsch sein.

Bisphenol A

bispheonol A, kinderwunsch, schlechte samen, östrogren, hormonBisphenol A (BPA) ist eine synthetische Substanz und wird für die Herstellung von verschiedenen Kunststoffen verwendet. Auch für solche, die in Kontakt mit Lebensmitteln kommen wie Plastikverpackungen, Plastikschüsseln, Folien etc..

Bisphenol A ist hormonaktiv (endocrine disruptor) und hat eine östrogenartige Wirkung. Das heisst, es kann ähnlich wie das weibliche Sexualhormon den hormonellen Zustand des menschlichen Körpers beeinflussen. Bei höheren Dosen hat es somit einen negativen Einfluss auf die Fruchtbarkeit und die fetale Entwicklung.

Obwohl Studien zeigen, dass bei Männern mit Fruchtbarkeitsproblemen im Urin Bisphenol A gefunden wurde und dass bei höheren BPA-Konzentrationen im Urin die Samenmenge rund 23% unter dem Durchschnitt lag, sieht das Bundesamt für Gesundheit kein Gesundheitsrisiko. Es hat die tolerierbare tägliche Aufnahmemenge auf 50 µg/kg Körpergewicht festgelegt.

Ende 2015 schrieb das Bundesamt für Gesundheit, dass Bisphenol A für die Menschen in der Schweiz kein Gesundheitsrisiko darstelle, denn die tägliche Aufnahme von BPA über Lebensmittel und Alltagsgegenstände sei zu niedrig, um gesundheitliche Folgen zu verursachen.

Kanada hingegen hat als erstes Land BPA offiziell als gesundheitsschädlich eingestuft und für die Verwendung bei Schoppenflaschen verboten. In Frankreich gilt seit 2013 ein Verbot von BPA in sämtlichen Lebensmittelverpackungen für Kleinkinder, ab Juli 2015 für alle Verpackungen von Nahrungsmitteln.


cadmiumCadmium

Cadmium reichert sich im Körper an und blockiert die Aufnahme von Mineralstoffen wie beispielsweise Zink, die sowohl für die weibliche wie die männliche Fruchtbarkeit wichtig sind. Cadmium kommt vor allem in Zigarettenrauch vor.

Weitere giftigt Substanzen im Rauch schädigten die Geschlechtsorgane und können den Sexualhormonspiegel negativ beeinflussen. Deshalb haben Raucher weniger Spermien pro Milliliter Sperma und ist ihr Sperma von schlechterer Qualität (mehr Spermien mit deformiertem Kopf auf als jenes von gleichaltrigen Nichtrauchern).

Auch bei Frauen hat Rauchen Auswirkungen: Die Wahrscheinlichkeit, 18 Monate nach Absetzen des Verhütungsmittels noch immer nicht schwanger zu sein, ist bei Raucherinnen mindestens doppelt so hoch wie bei Nichtraucherinnen.

Die Einschränkung der Fruchtbarkeit ist umso grösser, je höher der Tabakkonsum ist. Wird das Rauchen aufgegeben, so ist diese negative Wirkung reversibel.


Chlorkohlenwasserstoffe (PCP, PCB)

Dieser Stoff ist hierzulande als Pflanzenschutzmittel zwar verboten, wird in gewissen Ländern aber noch immer regelmässig eingesetzt.


kupferKupfer

Kupfer kann in sehr hoher Konzentration die Aufnahme von Zink behindern, das sowohl für die weibliche wie die männliche Fruchtbarkeit wichtig ist.

Kupfer nehmen wir über Wasserleitungsrohre oder Geschirr, Pfannen und Schmuck auf.


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Quellen:

  • 1 Yu-Han Chiu, oktober 2017, Association Between Pesticide Residue Intake From Consumption of Fruits and Vegetables and Pregnancy Outcomes Among Women Undergoing Infertility Treatment With Assisted Reproductive Technology, jamanetwork.com (Abrufdatum 18.11.17)
  • Alum, Acrylamid, www.allum.de (12.12.13)
  • Bundesamt für Gesundheit, Rauchen kann das Sperma schädigen und schränkt die Fruchtbarkeit ein, www.bag.admin.ch (12.12.13)
  • Bundesamt für Gesundheit, Factsheet Phthalate, Oktober 2012, www.bag.admin.ch (12.12.13)
  • Bundesamt für Gesundheit, Bisphenol A: Kein Risiko für Konsumentinnen und Konsumenten, Medienmitteilung, 18.12.2015, www.news.admin.ch (18.12.2015)
  • Deutschmann et al. Bisphenol A inhibits voltage-activated Ca2+ channels in vitro: mechanisms and structural requirements Mol. Pharmacol. 2012 in press, molpharm.aspetjournals.org (13.12.13)
  • EFSA Journal 2015; 13: 169
  • Y.H. Chiu1 u.a. Fruit and vegetable intake and their pesticide residues in relation to semen quality among men from a fertility clinic, Mai 2015, humrep.oxfordjournals.org (abrufdatum 19.6.2015)
  • Fotos: Jurii,