Unfruchtbarkeit bei der Frau: Hormonelle Ursachen

  • Autor: Redaktion Babywelten
  • Veröffentlicht am 9. September 2014

Hormonstörungen sind die die häufigste Ursache für ungewollte Kinderlosigkeit bei der Frau. Babywelten erklärt, welche Störungen es geben kann und wie Sie die Chancen auf eine Schwangerschaft erhöhen können.

Wenn Ihre Periode nicht oder nur unregelmässig kommt oder wenn Sie das Gefühl haben, Sie verlieren die befruchtete Eizelle gleich zu Beginn der Schwangerschaft, dann kann eine Hormonstörung die Ursache für Ihren unerfüllten Kinderwunsch sein.

Es gibt verschiedene Hormonstörungen. Die Ursachen dazu sind sehr sind vielfältig - lesen Sie dazu die entsprechenden Artikel:

  • Negative Lebensführung
  • Rauchen
  • Falsche Ernährung
  • Über- oder Untergewicht

Zu viele männliche Hormone

Zu viele männliche Hormone – sogenannte Androgene – können die Befruchtung des Eis verhindern. Ein zu hoher Androgen-Spiegel kann verschiedene Auswirkungen haben:

  • keine bis unregelmässige Menstruation
  • Eierstockzysten
  • Eizellen reifen nicht mehr heran

Die männlichen Hormone können entweder in den Eierstöcken, der Nebennierenrinde oder bei Übergewicht aus dem Fettgewebe stammen.

Auch bei der Stoffwechselstörung Polyzystisches Ovarialsyndrom (PCO-Syndrom), wird der Androgenspiegel erhöht und der Zyklus somit gestört.

FSH und LH

Das follikelstimulierende Hormon (FSH), auch Follitropin genannt, und das luteinisierende Hormon (LH) oder Lutropin sind für eine Schwangerschaft sehr wichtig. Wenn von einem der beiden Hormone in der Hirnanhangdrüse zu wenig produziert wird, ist es schwer bis unmöglich, schwanger zu werden.

Das FSH sorgt für das Wachstum und die Reifung der Eizellen im Eierstock (Follikelreifung). Das LH fördert den Eisprung und die Gelbkörperbildung. Der Gelbkörper ist nach dem Eisprung für die Bildung des Hormons Östrogen und Progesteron (Gelbkörperhormon) verantwortlich. Diese Hormone sorgen dafür, dass das Ei in der Gebärmutter bleibt, also dass die Schwangerschaft fortdauert.

Nach rund acht Schwangerschaftswochen wird das Progesteron dann von der Plazenta gebildet.

Progesteronmangel

Wird im Gelbkörper zu wenig Progesteron (Gelbkörperhormon) produziert, kann sich die befruchtete Eizelle unter Umständen nicht in der Gebärmutter einnisten. Es kommt meistens zum frühen Abort.

Überproduktion von Prolaktin (Hyperprolaktinämie)

Nach der Geburt sorgt Prolaktin für eine gute Milchproduktion. Gleichzeitig aber hemmt das Hormon die Produktion der für die Schwangerschaft so wichtigen Hormone LH und FSH. Damit verhindert ein erhöhter Prolaktin-Spiegel den Eisprung.

So kommt es, dass Mütter während der Stillzeit eher nicht schwanger werden können. Wenn Sie jedoch schwanger werden möchten, ist ein erhöhter Prolaktion-Spiegel unerwünscht.

Symptome einer erhöhten Produktion von Prolaktin können Zyklusstörungen sowie eine schwache Milchproduktion sein. So kann es sein, dass Milch aus Ihrer Brust austritt, wenn Sie sie ausstreichen.

Erhöhter Insulinspiegel

Bei Diabetes ist der Insulinspiegel erhöht. Das kann einen Eisprung auslösen, obwohl die Eibläschen noch gar nicht reif sind.

Ursache kann eine Insulinresistenz sein, die durch Übergewicht entsteht oder begünstigt wird.

Unterfunktion der Schilddrüse

Man schätzt, dass rund 10 Prozent der ungewollt kinderlosen Frauen an einer Fehlfunktion der Schilddrüse leiden. Ob eine solche Fehlfunktion vorliegt, kann mit einem Bluttest herausgefunden werden.

Im Blut getestet werden die freien Schilddrüsenhormone, insbesondere der sogenannte TSH-Wert. Zudem wird kontrolliert, ob sich im Blut Antikörper gegen die Schilddrüse vorhanden sind.

Wenn der Bluttest eine Minderfunktion aufweist, können Sie nun und während der Schwangerschaft mit Schilddrüsenhormonen behandelt werden. Denn selbst eine kleine Minderfunktion hat Einfluss auf die Prolaktin-Produktion führt. Dies kann dann gegen einen Einsprung wirken.

Eine Überfunktion der Schilddrüse kann später zu frühen Fehlgeburten führen.

Therapie

Einige dieser Probleme können mit einer Hormontherapie gelöst werden. Liegt die Ursache bei den Eiern selbst, so kann eine In-vitro-Fertilisation (IVF) zum Kinderwunsch verhelfen. Eine Schwangerschaft durch eine gespendete Eizelle ist in der Schweiz verboten.

Artikel teilen:

Quellen: