Unfruchtbarkeit bei der Frau: Lebensführung
Sehr oft liegt die Ursache für eine ungewollte Kinderlosigkeit bei der Lebensführung. Durch verschiedene Faktoren kann der sensible Hormonhaushalt durcheinandergebracht werden, was eine Schwangerschaft erschwert oder gar verunmöglicht.
Allerdings gibt es dabei eine gute Nachricht: Durch Änderung Ihres Lebens können diese Hindernisse oftmals weitgehend beseitig werden - und dann steht einer Schwangerschaft nichts mehr im Wege.
Übergewicht
Da ein Teil der männlichen Hormone (Androgene) - die auch bei Frauen vorkommen - im Fettgewebe produziert werden, führt Übergewicht zu einem erhöhten Androgenanteil (Hyperandrogenämie), der die Eizellreifung stört. Ebenfalls kann ein erhöhter Insulin-Spiegel den weiblichen Zyklus durcheinanderbringen.
Untergewicht
Der Körper hat zu wenig Energiereserven oder Mangelerscheinungen, welche die Produktion von Eizellen stört. Das kann sogar soweit führen, dass gar die Periode ausbleibt, weil kein Eisprung mehr stattfindet.
Rauchen
Das Nikotin, das Sie einatmen, kann sich im Gehirn oder der Nebennierenrinde anreichern und damit die Hormonsteuerung stören. Das hat negative Folgen für die Reifung der Eizelle.
Gleichzeitig erschwert die mit Nikotin belastete Gebärmutterschleimhaut das Aufsteigen der Spermien zum Ei.
Stress
Stress wirkt sich negativ auf das Nerven-, Immun- und Hormonsystem aus. Vor allem Dauerstress hält den Körper in permanenter Anspannung, was sich negativ auf den weiblichen Zyklus auswirkt.
Ein unerfüllter Kinderwunsch kann auch Stress auslösen, der dann wieder kontraproduktiv zu Ihrem Wunsch steht. Deshalb ist es nicht selten, dass Frauen, die den Kinderwunsch aufgeben oder sich mit der Adoption eines Kindes befassen plötzlich schwanger werden, sobald der Druck gewichen ist.
Beginnen Sie mit Yoga, Atemübungen, autogenem Training oder anderen Entspannungstechniken und gehen Sie regelmässig draussen, wenn möglich abseits von vielen Leuten und Lärm, spazieren. Suchen Sie sich „Ihre Oasen“, wo Sie sich entspannen können. Sei es bei einem warmen Bad bei Kerzenlicht, beim Buch lesen auf einer Bank am Waldrand, beim Träumen zu schöner Musik oder beim Malen eines Bildes.
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Quellen:
- 1 Lidia Mínguez-Alarcón u.a., Occupational factors and markers of ovarian reserve and response among women at a fertility centre, dx.doi.org (Abrufdatum 17.2.2017)
- Bundesamt für Statistik, Neuchâtel 2013, www.bfs.admin.ch
- Helen A. Carcio, Management of the infertile woman, Philadelphia : Lippincott, c1998
- Foto: © Miriam Dörr - Fotolia.com