Untersuchung der Frau

  • Autor: Redaktion Babywelten
  • Veröffentlicht am 4. März 2013

Bevor es zu einer möglichen Behandlung gegen Kinderlosigkeit kommt, steht eine eingehende Untersuchung an. Dabei wird nicht nur die Frau, sondern meist auch der Mann untersucht.

Am Anfang jeder Untersuchung steht das Gespräch mit beiden Partnern, in dem Ihre Vorgeschichte erfasst und frühere Krankheiten, Operationen, Infekte oder Zyklusunregelmässigkeiten abgeklärt werden. Dabei sind frühere Schwangerschaften, Fehlgeburten oder Schwangerschaftsabbrüche, die Häufigkeit des Sexualverkehrs oder Geschlechtskrankheiten von grosser Bedeutung.

Natürlich wir Ihre Ärztin/Ihr Arzt Sie und Ihr Partner auch zu Gewohnheiten wie Rauchen, regelmässigem Alkoholgenuss, beruflichem oder privatem Stress oder andere Faktoren der Lebensumstände, über Einnahme von Medikamenten oder bekannte familiäre Erbkrankheiten befragen.

Daraufhin erfolgt eine körperliche Untersuchung.

Gynäkologische Untersuchung

Ihr Ärztin/Ihr Arzt klärt ab, ob es bei Ihnen organische Fehlbildungen gibt. Dies geschieht sowohl vaginal wie auch per Ultraschall. Abgeklärt werden auch Myome, Endometriose, andere mögliche Anomalien Ihrer Organe oder die Beschaffenheit des Zervixschleims.

Dann wird geprüft, ob überhaupt ein Eisprung stattfindet. Dies kann durch Messung der Basaltemperatur oder durch ein Zyklusmonitoring erfolgen: Zu Beginn des Zyklus (3. bis 5. Tag nach Periodenbeginn) wird Ihnen Blut entnommen. Damit werden die Hormone und Antikörper (Infektionen) untersucht. Ab dem 12. Zyklustag wird Ihr Arzt mit dem Ultraschall die Reifung der Eizellen (Follikel) und danach den Eisprung verfolgen. Weitere Blutentnahmen folgen fünf bis neun Tage nach dem Einsprung. Damit bestimmt der Arzt die Menge des Gelbkörperhormons.

Zusätzliche Urintests oder ein Abstrich an den Eileitern geben Auskunft über mögliche Infektionen.

Normalerweis wird gleichzeitig mit der Zyklus-Beobachtung auch ein Spermiogramm von den Spermien Ihres Partners gemacht.

Untersuchung der Eileiter/Gebärmutter

Besteht der Verdacht auf Erkrankungen oder Schäden der Eileiter oder der Gebärmutter, wird die Ärztin/der Arzt dies mit Ultraschall oder einer Gebärmutterspiegelung (Hysteroskopie) bzw. Bauchspiegelung (Laparoskopie) kontrollieren.

Ultraschall

Zwischen dem 8. und 12. Zyklustag wird Ihr Arzt von der Vagina her einen feinen Katheter in die Gebärmutterhöhle schieben. Durch diesen Katheter wird ein Kontrastmittel gegeben, das dann weiter in die Eileiter fliesst. Mit dem Ultraschall kann der Arzt dies verfolgen und sehen, ob die Eileiter durchgängig sind.

Die Untersuchung ist schmerzlos, jedoch können menstruationsähnliche Unterbauchkrämpfe ausgelöst werden. Manchen Frauen wird es danach übel oder sie haben einen Blutdruckabfall.

Laparoskopie

Kann mit dem Ultraschall die Durchlässigkeit der Eileiter nicht genau festgestellt werden, besteht der Verdacht auf eine Endometriose (starke Schmerzen bei der Menstruation und/oder beim Geschlechtsverkehr) oder gibt es Verwachsungen (wegen Operationen, Eileiterentzündungen, Eileiterschwangerschaften, Chlamydien-Antikörper), wird eine Bauchhöhlenspiegelung empfohlen. Diese wird ebenfalls zwischen dem 8. und 12. Zyklustag durchgeführt, allerdings braucht es dazu eine Narkose.

Während der Narkose wird durch einen kleinen Schnitt in Ihrem Bauchnabel eine Minilinse (Optik) in Ihre Bauchhöhle eingeführt, mit der der Arzt ins Innere Ihres Bauches sehen kann. Danach wird blaue Farbe in die Gebärmutterhöhle gespritzt, die dann weiterfliesst und auf dem Bildschirm beobachtet werden kann.

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Quellen:

  • Frauenärzte im Netz www.frauenaerzte-im-netz.de (3.2013)
  • Universitätsspital Zürich, Broschüre „Kinderwunsch“ (8. 2011)
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