Traditionelle Chinesische Medizin TCM (Akupunktur)

  • Autor: Redaktion Babywelten
  • Veröffentlicht am 4. März 2013

TCM und Akupunktur kann sehr erfolgreich bei Zyklusstörungen angewendet werden. Beim Mann kann es zu einer Optimierung der Spermienqualität, -quantität und -beweglichkeit beitragen.

Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) - Akupunktur

Seit rund 2000 Jahren wird die Traditionelle Chinesische Medizin angewandt und immer weiter entwickelt. In der TCM hängt die Gesundheit jedes Menschen von einem Gleichgewicht zwischen den gegensätzlichen Kräften Yin und Yang ab. Solange Yin und Yang im Gleichgewicht bleiben, sind Körper und Geist gesund. Wird eine der Kräfte jedoch übermässig stark oder zu schwach, führt das zu einem Ungleichgewicht und zu Krankheit.

Genau wie Yin und Yang muss auch Qi (sprich „Tschi“) in Harmonie sein: Solange Qi ungehindert entlang der Leitbahnen (Meridiane) fliessen kann, ist der Mensch physisch und psychisch gesund. Krankheiten werden hervorgerufen durch gestörte Qi- Flüsse.

Wenn der Fluss ins Stocken geraten ist, können die Akupunkturpunkte, die entlang dieser Leitbahnen liegen, mit feinen Nadeln angeregt werden, damit die Energie wieder fliessen kann. Jeder dieser Punkte steht in Verbindung mit einem bestimmten Organ oder Organkreis und hat eine genau definierte Heilwirkung.

Durch die Entfernung der Blockaden verschwinden auch die Ursachen von Krankheitsbildern. So wurde Akupunktur, oftmals in Verbindung mit Kräutertees, schon sehr erfolgreich bei Kinderwunsch eingesetzt.

Mit den speziellen Diagnosemöglichkeiten der TCM, z.B. Puls- oder Zungendiagnose, kann der Therapeut Abweichungen oder Blockaden innerhalb des natürlichen Gleichgewichts feststellen und einer Krankheit zuordnen. So erstellt er eine eigenständige «chinesische Diagnose». Mit Hilfe dieser Diagnose entscheidet er, welche Therapie sich am besten für den Patienten eignet.

Anwendungsgebiet

Akupunktur kann sehr erfolgreich bei Zyklusstörungen angewendet werden. Das chinesische Heilverfahren harmonisiert die Hormonstörungen und kann so die Follikelreifung fördern und für einen regelmässigeren Eisprung sorgen.

Durch die Akupunktur kann die Durchblutung der Gebärmutterschleimhaut intensiviert werden, was dem befruchteten Ei eine grössere Change zur Einnistung gibt.

Eine deutsche Studie von 2002 hat gezeigt, dass eine TCM-Begleitung die Chancen auf eine Schwangerschaft bei IVF erhöhen kann. So wurden 42.5 Prozent der TCM-behandelten Frauen nach der IVF schwanger, während es in der Gruppe ohne Begleitbehandlung nur 26.3 Prozent waren. Eine US-Studie von 2008 ergab ferner, dass vor allem die Lebendgeburtenrate nach einer IVF durch eine begleitende Akupunktur-Therapie deutlich erhöht werden konnte.

Akupunktur kann aber auch beim Mann eingesetzt werden: Hier kann die Therapie zu einer Optimierung der Spermienqualität, -quantität und -beweglichkeit führen.

Angebot und Kosten

Nebst privaten TCM-Zentren bieten inzwischen auch zahlreiche Spitäler und Kinderwunschzentren Akupunktur als begleitende Therapie für eine medizinische Behandlung an. Eine Behandlung dauert normalerweise 60 bis 75 Minuten und kostet durchschnittlich ca. 150 Franken.

Seit Anfang 2012 bis provisorisch Ende 2017 werden Akupunktur-Behandlungen im Rahmen der obligatorischen Krankenpflegeversicherung vergütet, sofern sie von Fachpersonen mit entsprechender Zusatzausbildung ausgeführt werden. Das ärztliche Gespräch ist ebenso ein Teil der Grundversicherung und wird von der Krankenkasse übernommen.

Adressen

Schweizerische Berufsorganisation für Traditionelle Chinesische Medizin (SBO-TCM)
www.sbo-tcm.ch

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Quellen:

  • Anderson BJ, Haimovici F, Ginsburg ES, Schust DJ, Wayne PM. In vitro fertilization and acupuncture: clinical efficacy and mechanistic basis. 2007
  • Gerhard I. . Akupunktur bei weiblichen Fertilitätsstörungen, 1993
  • Manheimer E, Zhang G, Udoff L, Haramati A, Langenberg P, Berman BM, Bouter L. 2008. Effects of acupuncture on rates of pregnancy and live birth among women undergoing in vitro fertilization: systematic review and meta-analysis. BMJ; 336: 545-9.
  • Schweizerische Berufsorganisation für Traditionelle Chinesische Medizin (SBO-TCM) www.sbo-tcm.ch