

Corona-Virus: Was Sie gegen die Angst tun können
Tipp 2: Setzen Sie Zahlen in Relation
Täglich sterben inwzischen Hunderte von Menschen auf der ganzen Welt am Coronavirus. Doch das Virus ist längst noch nicht die schlimmste Todesursache.
Gemäss Statistik des Bundes sind 2017 die meisten Frauen an Kreislauferkrankungen gestorben1:
- 8'870 an Herzkrankheiten
- 2063 an Hirngefässkrankheiten
Die zweithöchste Todesursache bei Frauen ist Krebs mit 7772 Fällen, gefolgt von Demenz (4509). 2321 sterben in Folge einer Erkrankung der Atmungsorgane, davon 943 an chronischer Bronchitis, 777 an einer Lungenentzündung, 158 an Grippe, und 74 an Asthma. An Unfällen sterben 1210, davon 65 im Strassenverkehr und an Diabetes 599, Erkrankungen der Harnorgane.
Alle Zahlen sind also deutlich höher, als jene des Corona-Virus. Auch gegen Demenz gibt es bis heute kein Medikament und keine Impfung.
Warum wir aber vor Corona soviel mehr Angst haben, ist, weil viele Menschen gleichzeitig krank werden können und damit unser Medizinalwesen zusammenbrechen kann - und damit auch Menschen mit harmloseren Krankheiten nicht mehr behandelt und gesund gepflegt werden können.
Sterberate niedriger als ursprünglich angenommen
Zu Beginn der Pandemie wurde eine Sterberate in China von der WHO erst mit 3,4% angegeben. Jetzt aber wurde bekannt, dass sie viel niedriger ist. Gemäss neueren Zahlen aus Wuhan, wio die Krankheit zuerst aufgetreten ist, soll sie bei nur 1,4% gelegen haben2 . Grund dafür ist die hohe Dunkelziffer von Menschen, die zwar erkrankt aber nie Symptome gezeigt haben und damit auch nicht erfasst wurden. Das Robert-Koch-Institut geht von vier- bis elfmal mehr Infizierten aus 3.
Nicht alle Corona-positiven Patientinnen sterben an Corona
Wer als Patientin ins Spital kommt und dort positive auf Corona getestet wird, ist natürlich automatisch ein Corona-Patient. Und wenn sie daran stirbt, so wird diese Person meistens in der Corona-Statistik aufgeführt. Vielleicht aber war Corona gar nicht der wirkliche Grund, sondern die chronische Lungenerkrankung, der Krebs, die Niereninsuffizienz oder ein Multiorganversagen wegen des hohen Alters.
Gemäss eines Berichtes des deutschen Robert-Koch-Instituts wurde von Oktober 2019 bis Mitte März 2020 das Influenzavirus rund 165'000mal labordiagnostisch diagnostiziert4. Seit Oktober 2019 starben 265 Menschen an Influenza, 85% der Todesfälle waren älter als 60 Jahre.
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Quellen:
- 1 Bundesamt für Statistik, Sterbefälle und Sterbeziffern wichtiger Todesursachen, nach Alter, Frauen, www.bfs.admin.ch (Abgerufen 22.3.2020)
- 2 Joseph T. Wu et al. Estimating clinical severity of COVID-19 from the transmission dynamics in Wuhan, China, Ärzteblatt. DOI: 10.1038/s41591-020-0822-7, www.aerzteblatt.de
- 3 tagesschau.de, Coronavirus, Wieso sich die Sterberaten unterscheiden, Stand: 20.03.2020 09:23 Uhr
- 4 Robert-Koch-Institut, Influenza-Wochenbericht 11/2020, influenza.rki.de (22.2.2020)