Wie das Baby seine Intelligenz erhält

  • Autor: Redaktion Babywelten
  • Veröffentlicht am 20. Februar 2017

Der Grundstein zur Intelligenz wird bereits im Mutterleib bei der Verschmelzung von Ei und Sperma gelegt. Die Hälfte der Intelligenz stammt von der Mutter.

Ob Ihr Kind einmal den Nobelpreis gewinnt oder eine gute Programmiererin oder ein begabter Sprachwissenschaftler wird, das hängt rund zur Hälfte von der Mutter ab. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass sich die Intelligenz mit dem Gen der Mutter auf das Baby überträgt.

Seit 1984 sind die Wissenschaftler daran auszutüfteln, welche Gene wie vererbt werden. Dabei haben sie herausgefunden, dass es sogenannte "konditionierte Gene" gibt, die sich je nach Herkunft unterschiedlich verhalten. Das heisst: Die einen Gene kommen nur zum Tragen, wenn Sie von der Mutter vererbt werden, andere wiederum nur, wenn sie vom Vater kommen.

Schon länger ist bekannt, dass rund 40 bis 60 Prozent der Intelligenz vererbt wird, der Rest wird bei der Erziehung entwickelt. Bei Experimenten mit Ratten fanden die Forscher nun heraus, dass die Gene der Mutter direkt zur Hirnrinde gehen, jene des Vaters zum sogenannten limbischen System im Gehirn, das vor allem für die Verarbeitung von Emotionen und der Entstehung von Triebverhalten dient.

So entwickelt sich das Gehirn

Während der ersten Woche nach der Befruchtung, wenn sich das Gehirn Ihres Babys entwickelt, kann jede Zelle überall im Gehirn auftreten. Wenn der Embryo wächst, sammeln sich die Zellen und werden aktiv.

limbische system, die intelligenz

Die Forscher fanden nun heraus, dass bei der Entwicklung des Embryos sich immer mehr Zellen mit den väterlichen Genen in den emotionalen Zentren des Gehirns ansammeln, also im Hypothalamus, Amygdala, dem Präoptischen Bereich und dem Septum. Diese Bereiche werden das limbische System genannt. Es ist für die Sicherung des Überlebens verantwortlich und beteiligt an Funktionen wie Sex, Nahrung und Aggression.

Handkehrum aber wurden keine väterlichen Zellen in der Hirnrinde gefunden. In der Hirnrinde werden Sinneseindrücke und andere Gedächtnisinhalte festgehalten. Hier werden auch die kognitiven Funktionen wie Intelligenz, Gedanken, Sprache und Planung entwickelt.


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Quellen:

  • Jennifer Delgado Suárez, Did you know that intelligence is inherited from mothers? www.psychology-spot.com (Abrufdatum 20.2.17)
  • Shaw P u.a., Intellectual ability and cortical development in children and adolescents. DOI: 10.1038/nature04513, www.ncbi.nlm.nih.gov (20.2.17)
  • Grafik: Blausen.com staff. "Blausen gallery 2014". Wikiversity Journal of Medicine. DOI:10.15347/wjm/2014.010. ISSN 20018762 / NEUROtiker
  • Foto Oksana Kuzmina by Fotolia.com