Haarfarbe Ihres Babys: rot

  • Autor: Redaktion Babywelten
  • Veröffentlicht am 17. März 2015

Anders als bei blond, braun und schwarz ist für die rote Haarfarbe ein ganz bestimmtes Chromosom verantwortlich. Rothaarige haben deshalb auch bestimmte Eigenschaften.

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Nur rund ein bis zwei Prozent der Menschen haben rote Haare. Der Ton reicht vom tiefen Mahagonirot bis zu heller Kupferfarbe.

Rote Haare gibt es nur, wenn dem Baby sowohl von der Mami wie vom Papi ein ganz bestimmtes Gen vererbt wird. In Grossbritannien sollen rund 40% aller Menschen das rothaarige Gen in sich tragen.

Die meisten Menschen mit roten Haaren leben in Schottland (13% der Bevölkerung hat dort rote Haare). Aber es gibt sie auch in Irland (10%), Wales (10%) sowie in Europa, Amerika und Afrika, aber auch in Indien, in nördlichen Teilen des Nahen Ostens, Pakistan und bei den Berbern in Marokko und Algerien.

Darum gibt es rothaarige Menschen

Ursache für die roten Haare ist eine Gen-Variation auf dem Chromosom 16, die zu einer Veränderung des Proteins MC1R führt: Anstatt des dunklen Melanins befindet sich Phäomelanin in Haut, Haaren und Augen. Das führt auch dazu, dass rothaarige Menschen eine empfindlichere, helle Haut und vermehrt Sommersprossen haben.

Rothaarige Kinder müssen Sie daher besonders gut gegen Sonne schützen.

Weniger Haare - später weiss

Rothaarige haben weniger Haare (nur rund 90'000) als Blondinen und Brünette (bis 120'000), dafür aber viel dickere. Manchmal fühlt es sich auch richtig drahtig an. Eine Eigenart von roten Haaren ist es auch, dass sie sich schlechter färben lassen als andere Haarfarben.

Dafür wird rotes Haar nicht grau, sondern durchläuft ein Farbenspektrum von einem verblassten Kupfer zu einem roséfarbenen Blond bis schliesslich zu einem silbernen Weiss. Das passiert aber im Durchschnitt alles viel später als bei Menschen mit einer anderen Haarfarbe.

Empfindlichkeit

Menschen mit roten Haaren haben ein anderes Schmerzempfinden: Sie reagieren viel empfindlicher auf Hitze oder Kälte, da ihr Körper die Temperatur schneller ändern kann. Wegen dieser erhöhten Empfindlichkeit brauchen Rothaarige auch bis zu 20% mehr Narkosemittel bei einer Operation.

Wenn Ihr Baby also mit roten Haaren zur Welt kommt, sollten Sie gut auf die Kleidung achten: Ihr Baby friert und schwitzt schneller als andere. Das heisst: Im Winter eine Kleiderschicht mehr anziehen und im Sommer etwas früher zu den dünnen Shirts wechseln.

Vitamine D-Produktion

Weil rothaarige Menschen zu wenig Eumelanin im Körper haben, können sie nicht genügend Vitamin D aufnehmen. Das aber können sie ausgleichen, denn rothaarige Menschen sind die einzigen, die ihr eigenes Vitamin D produzieren können.

Die Forscher gehen davon aus, dass auch die Neandertaler rothaarig waren. Allerdings wird nun befürchtet, dass die rothaarigen immer mehr aussterben. Zum einen, weil das rothaarige Gen rezessiv ist, also von beiden Eltern vererbt werden muss.

Zum anderen wegen des Klimawandels. Ein schottischer Wissenschaftler sagt, dass, je mehr die Sonne scheint, desto weniger brauchen die Menschen das Gen, das Vitamine-D produziert. Also wird diese Eigenschaft verkümmern und damit das Gen überflüssig werden.

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Quellen:

  • BritainsDNA, Medienmitteilung, BritainsDNA Announces the Results of the Red-Head Project, www.britainsdna.com (Abrufdatum 17.3.2015)
  • Ditz Uwe, Redheads. Edition Stemmle, Zürich/ New York 2000
  • Balabanova Svetlana , KaiserPeter, Aber das Schönste an ihr war ihr Haar, es war rot wie Gold. Universitätsverlag Ulm, 1993
  • Foto: Joshua Rainey by fotolia.com