

Wie entwickeln sich die Sinne Ihres Babys?
Hören
Etwa in der SSW 6 werden die Ohren sichtbar. Bis Ihr Baby aber Töne und Schall wahrnimmt, dauert es noch eine ganze Weile.
In der SSW 12 verknöchern die Gehörknöchelchen (Bild links), sodass Ihr Baby ab SSW 15 hören kann. Allerdings nimmt es Schallwellen noch nicht mit den Ohren auf, sondern mit der Wirbelsäule und den Schädelknochen. Sie transportieren die Schallwellen mit dem Fruchtwasser zu den Ohren.
Ihr Baby wird Geräusche in ihrem Innern wie das Schlagen des Herzens, das Rauschen des Blutes oder Blähungen etc. wahrnehmen. Diese Geräusche wird es so lieb gewinnen, dass es seine Mami nach der Geburt immer wieder erkennt.
Die Ohrknochen, Hammer, Amboss und Steigbügel verfestigen sich bis SSW 23, sodass Ihr Baby nun die Töne und Geräusche nicht mehr über den Schädelknochen sondern tatsächlich über die Ohren wahrnimmt.
Es lernt nun Ihre Stimme kennen und prägt sich Ihr Stimmmuster ein. Eine Auswertung von Klangmustern hat gezeigt, dass der erste Schrei eines Neugeborenen immer dem Stimmmuster seiner Mutter ähnelt, auch wenn es als Frühchen zur Welt kommt.
Erst im letzten Monat, etwa ab SSW 36 ist die Entwicklung des Hörsinns abgeschlossen und Ihr Baby kann unterschiedliche Tonhöhen und Sprachmuster differenzieren.
Schmecken
Schon sehr früh, etwa ab SSW 10, beginnt Ihr Baby den Geschmacksinn zu entwickeln. Dann werden auf der Zunge die ersten Geschmacksknospen ausgebildet. Zwei Wochen später beginnt es, fleissig Fruchtwasser zu trinken – bis zu einem halben Liter pro Tag.
Dabei wird es das Fruchtwasser „schmecken“. Es ist süsslich, variiert jedoch öfters, je nachdem, was Sie als Schwangere gegessen haben.
Durch das, was Sie essen, prägen Sie somit den Geschmacksinn Ihres Kindes bereits im Mutterleib.
Riechen
Bereits in der SSW 8 bilden sich in der Nase erste Riechknopsen und sind die Anlagen im Gehirn für den Geruchsinn ausgebildet. Ihr Baby könnte also riechen – aber es tut es noch nicht.
Unser Bild zeigt ein Embryo in der SSW 23.
Der Geruchsinn wird erst wichtig, wenn es auf der Welt ist und mit der „Nase“ Ihre Brust sucht. Es kann die Milch quasi „riechen“ und findet so Ihre Brustwarze.
Artikel teilen:
Quellen:
- Robert F. Schmidt, Hans-Georg Schaible: Neuro- und Sinnesphysiologie, Berlin (2005)
- Gerhards, Erich: Das Auge. Entwicklung - Physiologie – Biochemie, BoD GmbH, Norderstedt, 2003