Chorionbiopsie (Plazentapunktion, CVS)

  • Autor: Redaktion Babywelten
  • Veröffentlicht am 8. November 2019

Pränatale Diagnostik: Eine Chorionbiopsie oder Chorionzottenbiospie kann zwischen der SSW 11 bis 13 durchgeführt werden. Dabei werden aus der Plazenta (Chorion) winzige Gewebeproben entnommen.

ssw11, chorionbiopsie, chorinzottenbiopsieEine Chorionbiopsie oder Chorionzottenbiospie kann zwischen der SSW 11 (Foto) bis 13 durchgeführt werden. Dabei wird mit einer feinen Nadel unter Ultraschall die Plazenta (Chorion) punktiert und es werden winzige Gewebeproben entnommen, die auf allfällige Chromosomenstörungen hin untersucht werden.

Die Chance, eine Chromosomenveränderungen (Trisomie 21 / Down-Syndrom, Trisomie 13 / Pätau-Syndrom, Trisomie 18 / Edwards-Syndrom und Trisomie 8) oder erbliche Stoffwechselerkrankungen zu entdecken, liegt bei nahezu 100 Prozent. Es gibt ganz wenigen Fälle, in denen das Resultat der Chromosomenanalyse nicht eindeutig sein kann, sodass noch zusätzlich eine Fruchtwasserpunktion (Aminozentese) ab SSW 16 notwendig ist.

Gleichzeitig kann auch das Geschlecht Ihres Babys zu 100 Prozent festgestellt werden, wenn Sie das denn wissen möchten. Informieren Sie ihre Ärztin/ihren Arzt vor der Untersuchung darüber.

Ablauf einer Chorionzottenbiopsie

Die Chorionzottenbiopsie wird in einer Klinik oder von einem spezialisierten Arzt, der über eine grössere Erfahrung verfügt, durchgeführt.

Die Ärztin/der Arzt prüft im Ultraschall, wo genau Ihr Baby und wo die Plazenta liegt. Dann wird die Bauchdecke desinfiziert. Eine örtliche Betäubung ist nicht nötig, denn Sie spüren etwa so viel wie bei einer Blutentnahme. Anschliessend sticht die Ärztin/der Arzt mit einer feinen, dünnen Nadel durch Ihre Bauchdecke hindurch zur Plazenta und saugt 10 bis 50 Milligramm Plazentagewebe auf.

Sie können den Vorgang, wenn Sie wollen, im Ultraschall beobachten. Den restlichen Tag sollten Sie sich hinlegen und möglichst schonen.

Das entnommene Material wird anschliessend speziell kultiviert, um drei bis fünf Tage später das Resultat (den Chromosomensatz und das Geschlecht des Ungeborenen) zu erfahren.

Welche Krankheiten können gefunden werden?

In den Chorionzotten finden sich dieselben Chromosomen wie in alle anderen Organe des Kindes. Bei der Untersuchung können entdeckt werden:

  • Chromosomenanomalien wie Down-Syndrom (Trisomie 21), das Pätau-Syndrom (Trisomie 13) und das Edwards-Syndrom (Trisomie 18). Bei all diesen Erkrankungen ist ein Chromosom zu viel vorhanden. Das bedeutet, dass Ihr Baby geistige und meist auch körperliche Entwicklungsstörungen hat. Es kann aber auch sein, dass nur ein Teil eines Chromosoms doppelt vorhanden ist oder ganz fehlt.
  • Erbkrankheiten, die mit molekulargenetischen Methoden nachgewiesen werden können, und Stoffwechselerkrankungen. Diese Erkrankungen sind meist vererbbar und können später mit einer Aminozentese nochmals genauer definiert werden.
  • Spaltbildungen der kindlichen Wirbelsäule (Spina bifida). Bei dieser Erkrankung ist ein bestimmtes Eiweiss (alpha-Fetoprotein, AFP) im Fruchtwasser in erhöhter Konzentration nachweisbar.
  • Blutgruppenunverträglichkeiten zwischen Mutter und Kind.

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Quellen: