Chorionbiopsie (Plazentapunktion, CVS)

  • Autor: Redaktion Babywelten
  • Veröffentlicht am 8. November 2019

Pränatale Diagnostik: Eine Chorionbiopsie oder Chorionzottenbiospie kann zwischen der SSW 11 bis 13 durchgeführt werden. Dabei werden aus der Plazenta (Chorion) winzige Gewebeproben entnommen.

Kosten

Eine Chorionzottenbiopsie kostet rund 1000 Franken. Allerdings übernimmt die Krankenkasse diese Kosten, unter den Bedingungen dass:

  • die Mutter zum Zeitpunkt der Geburt älter als 35 Jahre ist.
  • die Nackentransparenzmessung oder der Ersttrimester-Test ein erhöhtes Risiko einer Chromosomenstörung ergeben haben.
  • es in der Familie bereits genetische Erkrankungen gibt.
  • im Ultraschall eine andere Fehlbildung entdeckt wurde, die mit einer Störung des Erbgutes zusammenhängen kann.

Was sind die Nachteile der Chorionbiopsie?

Da es sich hier um einen Eingriff in den Körper der Mutter handelt, sind Komplikationen nicht ausgeschlossen. So kann es bei einer von 100 Müttern zu vaginalen Blutungen kommen. Auch zeigt die Statistik ein Risiko einer Fehlgeburt von 1 Prozent.

Mit der Chorionzottenbiopsie können Krankheiten nachgewiesen werden, die durch Chromosomenstörungen oder eine bereits in der Familie bekannte Erbkrankheit hervorgerufen werden. Fehlbildungen z.B. Herzfehler sind somit nicht erkennbar. Diese können erst mit der Ultraschall-Untersuchung ab SSW 20 festgestellt werden.

Vergleich: Aminozentese oder Chorionbiopsie?

Mit beiden Methoden können Chromosomenstörungen und bestimmte Erbkrankheiten Ihres Babys zu fast 100 Prozent entdeckt bzw. ausgeschlossen werden. Vorteil der Chorionzottenbiopsie ist die Möglichkeit der frühen Durchführung ab der SSW 10 und dass Sie das Ergebnis noch vor Ablauf des1. Trimesters erhalten.

Nachteil hingegen ist, dass Sie die Untersuchung nicht bei Ihrer Gynäkologin/Ihrem Gynäkologen machen können und das Risiko einer Fehlgeburt gegenüber der Aminozentese etwas erhöht ist, da eine dickere Nadel verwendet wird.

Aufgrund dieser Unterschiede raten Experten Frauen mit einem sehr hohen Risiko eines krankhaften Befundes beim Kind (z.B. familiäre Stoffwechselstörung) zur Chorionbiopsie und Frauen mit einem niedrigen Risiko (z.B. Alter über 34 Jahre) zur Aminozentese.

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Quellen: