Nabelschnurpunktierung (Chordozentese)

  • Autor: Redaktion Babywelten
  • Veröffentlicht am 1. Februar 2013

Pränataldiagnostik: Eine eher selten durchgeführte Möglichkeit ist die Nabelschnurpunktion in der SSW 18 oder 19. Babywelten erklärt den Ablauf sowie die Chancen und Gefahren.

nabelschnu punktierung, chordozenteseEine weitere Möglichkeit der Pränataldiagnostik ist die Nabelschnurpunktion in der SSW 18 oder 19 ist die Nabelschnurpunktion. Diese Untersuchung wird empfohlen, wenn ein möglichst genaues Ergebnis einer Chromosomenuntersuchung nötig ist oder Spezialfragen geklärt werden sollen. Zum Beispiel:

  • Im Ultraschall werden Anomalien der Organe festgestellt
  • Möglichliche Chromosomenstörungen sollen ausgeschlossen werden
  • Verdacht auf Infektionen bei Ihrem Baby (zum Nachweis von Erregern oder Antikörpern)
  • Verdacht auf oder bestehende Blutgruppenunverträglichkeit zwischen Ihnen und Ihrem Baby
  • Verdacht auf Blutarmut
  • Nachuntersuchung, wenn der Befund der Fruchtwasseruntersuchung nicht klar ist.

Bei der Nabelschnurpunktion können beispielsweise aber auch gleich Bluttransfusionen zu Ihrem Baby durchgeführt werden (bei Blutarmut). Oder es können ihm Medikamente gegeben werden (z.B. bei Herzrhythmusstörungen).

Ablauf einer Nabelschnurpunktion

Die Ärztin/der Arzt prüft im Ultraschall, wo genau Ihr Baby liegt. Dann wird die Bauchdecke desinfiziert. Eine örtliche Betäubung ist nicht nötig, denn Sie spüren etwa so viel wie bei einer Blutentnahme. Anschliessend sticht die Ärztin/der Arzt mit einer feinen, dünnen Nadel durch Ihre Bauchdecke und die Gebärmutter in die kindliche Vene innerhalb der Nabelschnur und entnimmt daraus ca.2 ml Blut.

Den restlichen Tag sollten Sie sich hinlegen und möglichst schonen.

Die Zellen werden dann im Labor angezüchtet und auf Störungen und Fehlbildungen untersucht. Das Ergebnis liegt nach einem bis drei Tagen vor.

Mit der Nabelschnurpunktion lassen sich folgende Erkrankungen feststellen:

Nachteile einer Nabelschnurpunktion

Da es sich hier um einen Eingriff in den Körper der Mutter handelt, sind Komplikationen nicht ausgeschlossen. Bei 0,5 bis 0,7% der Fälle ist mit einer Fehl- oder Frühgeburt infolge Wehentätigkeit der Gebärmutter, Blutungen oder Fruchtwasserabgang zu rechnen.

Insgesamt ist das Risiko etwas höher als das einer Fruchtwasseruntersuchung, da zu deren grundsätzlichen Risiken noch die Komplikationsmöglichkeiten der Nabelschnur hinzutreten (Blutung aus der Nabelschnur, Bildung eines Blutergusses in der Nabelschnur).

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Quellen:

  • Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Humangenetik: Humangenetische Diagnostik und genetische Beratung. AWMF-Leitlinien-Register Nr. 078/015 (Stand: 6.2011)
  • Universtitätsspital Zürich, www.geburtshilfe.usz.ch (Abrufdatum 2.2013)