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Neuralrohrdefekt NRD (Spina bifida)
Kann man einen Neuralrohrdefekt operieren?
Babys mit Spina bifida werden sofort nach der Geburt operiert, um weitere Schäden am Nervensystem zu verhindern. Dabei wird der Zystensack entfernt, der sich noch im Mutterleib um das freiliegende Rückenmark gelegt hat. Dadurch senkt sich das Rückenmark an seine ursprüngliche Stelle im Wirbelkanal.
Es gibt am Kinderspital Zürich ist es 2011 einem Ärzteteam erstmals gelungen, ein Fötus noch in der Gebärmutter am offenen Rücken zu operieren (Videobericht SRF). Eine solc he Operation ist zwischen der Schwangerschaftswoche 20 und 25, da vorher das Gewebe des Babys zu zart ist und später möglicherweise bereits Schädigungen passiert sein können. Die Operation birgt jedoch das Risiko, dass Wehen ausgelöst werden können und es so zu einer Frühgeburt kommen kann. Die Chance ist gross, dass das betroffene Baby später dann nicht gelähmt sein wird.
Ist das Risiko für ein Neuralrohrdefekt vererbbar?
Dazu gibt es noch keine Untersuchungen. Statistiken zeigen jedoch, dass das Risiko ein Kind mit NRD zu gebären um das Drei- bis Fünffache steigt, wenn die Mutter bereits einmal ein Kind mit NR hatte. Ebenso wurden höhere NRD-Raten bei zuckerkranken Müttern beobachtet.
Es gibt auch Medikamente, auf die Folsäure schlecht reagiert, also nicht in vollem Masse vom Körper aufgenommen werden kann und damit das Risiko für eine NRD-Schwangerschaft steigt. Dies sind Folsäureantagonisten wie Medikamente gegen Epilepsie (Phenytoin), bestimmte Antibiotika (Trimethoprim = Bactrim, Pyrimethamin) und Antimetaboliten (Methotrexat). Wenn Sie eines dieser Medikamente nehmen, sollten Sie unbedingt mit Ihrem Arzt oder Ihrer Hebamme sprechen. Unter Umständen müssen Sie dann eine höhere Dosierung einnehmen.
Vermutet wird, dass das Risiko für NRD steigt aber noch nicht wissenschaftlich belegt sind:
- Fieber zu Beginn der Schwangerschaft
- deutliches Übergewicht
- schwere Diarrhöe/Durchfall.
Weitere Informationen
- SBH. Schweizerische Vereinigung zugunsten von Personen mit Spina bifida und Hydrocephalus, www.spina-hydro.ch
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Quellen:
- Broschüre „Folsäure ist unentbehrlich für die normale Entwicklung des Kindes“. Bern: Bundesamt für Gesundheit (BAG), 2008
- Baerlocher K, Eichholzer M, Lüthy J, Moser U, Tönz O. Massnahmen zur Prophylaxe von Neuralrohr-Defekten und zur Verbesserung der Folsäure-Versorgung in der Schweiz. Bericht der Arbeitsgruppe «Folsäure-Prophylaxe» der Eichholzer M., Camenzind-Frey E., Amberg J., Baerlocher K., Moser U., Rosé B., Tönz O.
- Folsäure ist unentbehrlich für die normale Entwicklung des Kindes. Bern: Bundesamt für Gesundheit (BAG), 2008.
- Eidgenössischen Ernährungskommission, Bundesamt für Gesundheit, Bern, 2002
- Schweizer Nährwertdaten V2.01, ETH Zürich & Bundesamt für Gesundheit
- Foto: © Wolfgang Moroder.