Eineiige Zwillinge (monozygotisch)
Eineiige Zwillinge sind ein reines Zufallsprodukt der Natur. Sie können nicht durch menschliches Zutun geschaffen werden. Eineiige Zwillinge entstehen, wenn sich eine einzelne befruchtete Eizelle in zwei Zellkerne mit identischem Erbmaterial teilt.
Meistens findet diese Teilung in einem sehr frühen Stadium statt, sodass die beiden Eizellen sich an unterschiedlichen Orten in der Gebärmutter je mit einer eigenen Fruchthöhle und einer eigener Plazenta einnisten (dichoriale Zwillinge).
In seltenen Fällen teilen sich eineiige Zwillinge eine Fruchthöhle und Plazenta (monochoriale Zwillinge).
Lesen Sie dazu Entwicklung Zwillinge - Monat 1
Arten von eineiigen Zwillingen
Je nachdem, wann die beiden Eizellen sich voneinander trennen, nennt man die Art der Zwillinge anders:
Dichoriale Zwillinge
Der Keim teilt sich zwischen dem 1. und 3. Tag nach der Befruchtung. Die beiden Keimzellen werden vollständig getrennt und nisten sich an unterschiedlichen Orten in der Gebärmutter ein. Es entstehen zwei Fruchtblasen und zwei Plazentas - für jedes Baby eine eigene.
Dies ist bei rund 80 % der Zwillinge der Fall.
Monochorial-diamniote Zwillinge
Nach dem 3. Tag nach der Befruchtung beginnen sich die Zellen des Keims zu spezialisieren. Ein Teil wird den "ernährenden Part" übernehmen (Plazenta), der andere Teil entwickelt sich später zum Baby.
Findet die Teilung zwischen Tag 4 und Tag 8 nach der Befruchtung statt, findet eine vollständige Teilung des embryonalen Teiles, nicht jedoch des ernährenden Teiles statt. Das heisst: Die beiden Embryonen nisten sich zusammen am gleichen Ort in der Gebärmutter ein.
Jedes wächst dann zwar in seiner eigenen Fruchtblase heran, aber beide Babys teilen sich eine Plazenta. In diesem Fall besteht ein erhöhtes Risiko, dass eines der Babys unterversorgt wird (fetofetales Transfusionssyndrom).
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Quellen:
- Fraga u.a., Epigenetic differences arise during the lifetime of monozygotic twins, 2005 Jul 26;102(30):10604-9. Epub 2005 Jul 11, www.ncbi.nlm.nih.gov (Abrufdatum 9.2.2015)
- George M. Martin, Epigenetic drift in aging identical twins, Proc Natl Acad Sci U S A. 2005 Jul 26; 102(30): 10413–10414, www.ncbi.nlm.nih.gov (9.2.2015)